Auf Rädern in den OP: «Mini-Rolbas» im Einsatz für die kleinen Patientinnen und Patienten am HFR

Wenn ein Kind operiert werden muss, kann das für die kleinen Patientinnen und Patienten und ihre Eltern sehr belastend sein. Um diese Erfahrung angenehmer zu machen und den Beteiligten die Angst zu nehmen, haben die Abteilungen Anästhesiologie und Pädiatrie am HFR in Zusammenarbeit mit der HC Fribourg-Gottéron SA an einer innovativen und spielerischen Lösung getüftelt. Das Resultat? Ab sofort werden die kleinen Patientinnen und Patienten mit den «Mini-Rolbas», also mit kleinen Elektrofahrzeugen, die sie selber steuern dürfen, in den Operationssaal chauffiert. Dieses Angebot ist Teil eines umfassenden Ansatzes zur Steigerung des Patientenwohls. Das HFR setzt alles daran, den besonderen Bedürfnissen seiner kleinen Patientinnen und Patienten gerecht zu werden – auch und besonders bei chirurgischen Eingriffen.

Der HC Fribourg-Gottéron ist einer der symbolträchtigsten Eishockeyclubs der Schweiz. Er wurde 1937 gegründet und erfreut sich sowohl auf regionaler als auch auf nationaler Ebene grosser Bekanntheit. Der Club ist für seinen Zusammenhalt sowie für sein Engagement für lokale, soziale und karitative Initiativen bekannt. «Besonders am Herzen liegt dem Club das Wohl der Kinder und die Förderung positiver Werte in der Gesellschaft wie Solidarität, Hilfsbereitschaft und Teamgeist», unterstreicht Christian Schroeter, Verkaufsleiter und Marketingverantwortlicher beim HC Fribourg-Gottéron.

«Diese Initiative ist ein ausgezeichnetes Beispiel für die oben genannten Werte, die sowohl auf als auch neben dem Eis wichtig sind. Es ist eine tolle Gelegenheit, um zu zeigen, dass wir gemeinsam einen bedeutenden Unterschied machen können im Leben der kleinen Patientinnen und Patienten und deren Familien», bestätigt Alix Sautière, Expertin für Anästhesiepflege, die das Projekt ins Rollen gebracht hatte.

Um Kinder, die in den Operationssaal müssen, auf spielerische Weise abzulenken und diesen oft stressigen Moment in eine angenehme Erfahrung zu verwandeln, hat die HC Fribourg-Gottéron SA beschlossen, dem HFR zwei Elektrofahrzeuge in den Farben des Clubs zu schenken. Diese Fahrzeuge, die wie Mini-Eisbearbeitungsmaschinen vom Typ Rolba aussehen, werden so für die kleinen Patientinnen und Patienten auf spielerische Art zu einem Symbol für Mut.

Kleine Flitzer, grosses Abenteuer

Die Fahrzeuge sind für Kinder zwischen 3 und 8 Jahren und einem Körpergewicht von bis zu 25 kg konzipiert und bieten den Kleinen ein sicheres Fahrerlebnis, das sie alles um sie herum vergessen lässt. Dabei erreichen die kleinen Flitzer eine Maximalgeschwindigkeit von 4 km/h.

Die Fahrzeuge sind mit einfachen Bedienelementen wie einem Lenkrad, Pedalen (zum Beschleunigen und Rückwärtsfahren) und einer Hupe ausgestattet. Auch das Abspielen von Musik ist möglich, damit das Kind seine eigene Geräuschkulisse wählen kann. Die kleinen Patientinnen und Patienten dürfen den «Mini-Rolba» völlig selbstständig lenken.

Die Fahrzeuge sind nicht einfach als Transportmittel gedacht, sondern symbolisieren den abenteuerlichen Weg zur Genesung. So soll den kleinen Heldinnen und Helden die Angst genommen und ein Gefühl von Kontrolle vermittelt werden.

Vorteilhafte Alternative zur Prämedikation

Der Einsatz der «Mini-Rolbas» bietet eine wirksame Alternative zur Prämedikation. Sie nimmt den Kindern auf natürliche Weise die Angst und ergänzt damit die im Spital bereits eingesetzten Methoden. Im Gespräch mit der Anästhesistin oder dem Anästhesisten wir dem Kind und den Eltern diese Möglichkeit angeboten. Am Tag des Eingriffs bewertet das medizinisch-pflegerische Team die Situation noch einmal.

Stimmen Alter und Gewicht mit den Kriterien überein und ist keine Prämedikation erforderlich, kann die kleine Patientin oder der kleine Patient, begleitet von einer Pflegefachperson und den Eltern, vom Patientenzimmer aus direkt in den Operationstrakt fahren. Diese Möglichkeit bietet sich für verschiedene Eingriffe an (Kinderchirurgie, Orthopädie, HNO, Zahnheilkunde, Gastroenterologie, Radiologie usw.).

«Wenn man den kleinen Patientinnen und Patienten ermöglicht, die Kontrolle über das Erlebte zu übernehmen, stärkt das ihre Selbstständigkeit und ihr Sicherheitsgefühl und fördert das Vertrauen zwischen der Familie und dem Pflegepersonal. Diese Erfahrung macht das Spital menschlicher, da es in einen freundlichen und sicheren Ort verwandelt wird», erklärt Dr. med. Béatrice Arroyo, Leitende Ärztin im Bereich der pädiatrischen Anästhesie.

Der möglicherweise stressige Moment wird so zu einem spielerischen und angenehmen Erlebnis. Dadurch kann der Einsatz von Beruhigungsmitteln reduziert und deren Nebenwirkungen vermieden werden.

Das HFR bedankt sich ganz herzlich bei allen Personen, die zur Umsetzung dieses Projekts beigetragen haben. Ein besonderer Dank geht an Alix Sautière, Expertin für Anästhesiepflege, die das Projekt angestossen hat, sowie an die HC Fribourg-Gottéron SA für ihre grosszügige Unterstützung. Das HFR bedankt sich ebenfalls bei den Abteilungen Anästhesiologie und Pädiatrie, dem Technischen Dienst, dem Team des Operationstrakts sowie allen Abteilungen, die in den pädiatrischen Behandlungspfad involviert sind.

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Über uns

Das freiburger spital (HFR) spielt als Kantonsspital mit seinen rund 3800 Mitarbeitenden eine wesentliche Rolle in der Freiburger Gesundheitsversorgung. Pro Jahr werden rund 20 000 Patientinnen und Patienten stationär betreut, dazu kommen 500 000 ambulante Behandlungen. Als Universitäres Lehr- und Forschungsspital bildet es gemeinsam mit der Universität Freiburg den Nachwuchs in der Grundversorgung von morgen aus.

Das HFR bietet eine sehr breite Palette an medizinischen Therapien an, darunter auch die wichtigsten chirurgischen Eingriffe. Kooperationen mit dem CHUV und dem Inselspital sorgen für einen direkten Anschluss an die hochspezialisierte Medizin.

Das Spitalnetz HFR mit einem Zentrum für Spitzenmedizin in Freiburg und regionalen Standorten in Riaz, Meyriez-Murten und Tafers, wo eine Permanence, Spitalbetten für die Innere Medizin, ambulante Behandlungen sowie Rehabilitation angeboten werden, ist nahe bei den Patientinnen und Patienten.