Budget 2025: Das HFR ergreift wichtige Stabilisierungsmassnahmen

Nach Abschluss des Budgetprozesses rechnet das freiburger spital (HFR) für das Jahr 2025 mit einem Verlust von 29,8 Mio. CHF. Das nach wie vor hohe Defizit konnte dank Effizienzmassnahmen und Kostensenkungen um fast 14 Millionen reduziert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sind Reorganisationen und der Abbau von 90 VZÄ vorgesehen. Die organisatorischen Änderungen betreffen insbesondere den Standort Riaz, wo die Akutgeriatrie und die geriatrische Rehabilitation ausgebaut werden und die Innere Medizin an das HFR Freiburg – Kantonsspital verlegt werden. Alle Massnahmen, die im Rahmen des Budgetprozesses 2025 ergriffen werden, sind vollständig auf die Strategie 2030 und den Vierjahresplan 2024–2027 abgestimmt. Allerdings zwingt die finanzielle Situation das HFR dazu, ihre Umsetzung zu beschleunigen. Die Auswirkungen der ehrgeizigen Massnahmen werden im Jahr 2026 voll zum Tragen kommen, für welches ein Defizit von rund 20 Mio. CHF angestrebt wird.

Wie im Oktober 2024 angekündigt, hatte sich das HFR für seinen Budgetprozess 2025 das Ziel gesetzt, Kosten in Höhe von 15 Mio. CHF einzusparen. Am Ende des Geschäftsjahres sieht das Budget 2025 nun einen Verlust von 29,8 Mio. CHF vor. Das Budget basiert auf einer Ertragssteigerung von 0,4 Prozent aus der stationären Tätigkeit und von 4,8 Prozent aus der ambulanten Tätigkeit im Vergleich zum Budget 2024. Dieses Ergebnis wurde durch die Einführung verschiedener Arten von Effizienzmassnahmen sowie Kostensenkungen durch organisatorische Anpassungen erreicht.

So wurden in erster Linie medizinische Aktivitäten weiterentwickelt, von denen Analysen gezeigt haben, dass sie gewinnbringend sind. Zu erwähnen sind insbesondere der Ausbau der Nuklearmedizin und die Eröffnung eines zehnten Operationssaals am HFR Freiburg – Kantonsspital sowie die Einrichtung einer Sprechstunde für Venenerkrankungen am HFR Tafers. Des Weiteren wurde das Investitionsvolumen auf 34,8 Mio. CHF begrenzt. Die Ausgaben im Zusammenhang mit dem Unterhalt des Gebäudes des HFR Freiburg – Kantonsspitals werden im Hinblick auf den Bau des neuen Spitalzentrums auf das Wesentliche beschränkt. Bestimmte strategische Projekte wie das Gesundheitszentrum Tafers oder die Erweiterung der ambulanten Sprechstunden am Standort Freiburg werden mit kostengünstigeren Varianten umgesetzt. Um die Kontrolle der Lohnkosten und der Stellen zu konsolidieren, wird vor der Neubesetzung einer Stelle infolge eines Abgangs oder einer längeren Abwesenheit systematisch eine dreimonatige Karenzfrist eingehalten – mit Ausnahme von Härtefällen und in Übereinstimmung mit den Sicherheitsstandards für die Patientenversorgung. Die Massnahmen zur Verbesserung der organisatorischen Effizienz, von denen einige bereits kommuniziert wurden, werden weiter umgesetzt, wie etwa die für Sommer 2025 geplante Zusammenlegung der Inneren Medizin vom HFR Meyriez-Murten ans HFR Tafers.

Um das Budgetziel zu erreichen und die angestrebten 90 VZÄ abzubauen, sind zusätzliche organisatorische Anpassungen erforderlich. Der Stellenabbau wird in erster Linie durch Reorganisationen und natürliche Abgänge erfolgen. Mit dieser Reduzierung wird der gesamte Personalbestand auf 2796 VZÄ gesenkt (Vertretungen ausgenommen), was in etwa den Zahlen im Jahr 2023 (2787 VZÄ) entspricht.

Die wichtigste Reorganisation betrifft das HFR Riaz. Aktuell verfügt der Standort über Betten der Inneren Medizin, der Akutgeriatrie sowie der geriatrischen, kardiovaskulären und respiratorischen Rehabilitation. In Zukunft wird sich die stationäre Aktivität am Standort Riaz auf die Akutgeriatrie und die geriatrische Rehabilitation konzentrieren, wobei die derzeitigen Leistungen der respiratorischen Rehabilitation beibehalten werden. Die Betten der kardiovaskulären Rehabilitation werden in Betten für Akutgeriatrie und geriatrische Rehabilitation umgewandelt.

Die Patientinnen und Patienten der kardiovaskulären Rehabilitation werden am Standort Riaz ambulant betreut, wie es bereits am HFR Meyriez-Murten der Fall ist. Die Patientinnen und Patienten der Inneren Medizin werden jedoch am HFR Freiburg – Kantonsspital betreut. Die Effizienz der Abteilung Innere Medizin wird weiter gesteigert, da die Möglichkeit besteht, Patientinnen und Patienten der Akutgeriatrie, die aktuell in Freiburg behandelt werden, an den Standort Riaz zu verlegen, wo sie eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Betreuung erhalten.

Die am Standort Riaz frei werdenden Räumlichkeiten werden es zudem ermöglichen, die ambulanten Leistungen des Gesundheitszentrums auszubauen, die den Erwartungen vieler Patientinnen und Patienten entsprechen und deren Nachfrage wächst. Damit kann auf die Investition für den ursprünglich geplanten Bau zusätzlicher Stockwerke verzichtet werden. Diese Stärkung der Geriatrie und der geriatrischen Rehabilitation sowie der ambulanten Leistungen in Riaz ermöglicht es, das Spitaldispositiv sowohl an die demografische Entwicklung im Kanton (Alterung der Bevölkerung) als auch an die Entwicklungen in der Medizin, die immer mehr ambulante Behandlungen möglich machen, anzupassen.

Zusätzlich zu dieser Neuorganisation des Angebots des HFR Riaz wird die Effizienz der Nutzung der Betten für Patientinnen und Patienten, die nach einer Operation stationär aufgenommen werden, verbessert, um eine optimale Auslastung zu gewährleisten. Auch der Bestand des medizinisch-pflegerischen Personals in den verschiedenen Stationen wird auf der Grundlage von Benchmarks vergleichbarer Spitäler auf nationaler Ebene überarbeitet.

Parallel zu diesen organisatorischen Massnahmen, die den Abbau von Stellen ermöglichen, sieht das Budget 2025 die Schaffung von Stellen vor, die für die Projekte zur Weiterentwicklung von Leistungen unerlässlich sind. Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass alle Massnahmen, die im Rahmen des Budgetprozesses 2025 ergriffen werden, vollständig mit der Strategie 2030 und dem Vierjahresplan 2024–2027 in Einklang stehen. Allerdings ist das HFR durch die finanzielle Situation gezwungen, ihre Umsetzung zu beschleunigen. Die notwendige Zusammenführung der Patientinnen und Patienten der Inneren Medizin am Standort Freiburg zeigt einmal mehr, wie dringend der Bau des neuen Spitalzentrums ist, um die Kosten für den Unterhalt und den Betrieb des aktuellen Spitalgebäudes drastisch zu senken und die finanziellen Verluste des HFR dauerhaft zu reduzieren.

Das finanzielle Umfeld des HFR bleibt anspruchsvoll und das Erreichen des Budgetziels von 29,8 Mio. CHF ist eine grosse Herausforderung. Ohne die oben erwähnten Effizienzmassnahmen und die geplanten zusätzlichen Einnahmen wäre das Budgetdefizit 2025 jedoch fast 14 Mio. CHF höher gewesen. Das für 2025 vorgesehene Defizit von 29,8 Mio. CHF ist hauptsächlich auf Kosten zurückzuführen, die durch die Inflationsperiode 2023–2024 verursacht wurden, wie die Lohnindexierung und der Anstieg der Kosten für Energie und medizinisches Material. Die Auswirkungen der für 2025 beschlossenen Massnahmen dürften 2026 mit einem erwarteten Defizit in der Grössenordnung von 20 Mio. CHF voll sichtbar werden. Das Programm zur Reduzierung des Defizits und zur kontinuierlichen Verbesserung der Effizienz des Spitals soll das HFR in die Lage versetzen, sich in den Jahren 2027–2028 einem finanziellen Gleichgewicht zu nähern und seine Kostenstruktur unter Berücksichtigung seiner besonderen Situation in Richtung des Schweizer Durchschnitts zu entwickeln.

Der Budgetprozess erforderte den Einsatz des gesamten Kaderpersonals des Spitals und das Resultat ist das Ergebnis ihres enormen Einsatzes zur kontinuierlichen Steigerung der Effizienz. Diese Arbeit, die bereits vor einigen Jahren begonnen wurde, wird fortgesetzt. Der Verwaltungsrat ist sich bewusst, dass die geplanten Reorganisationen von den betroffenen Mitarbeitenden ein hohes Mass an Flexibilität erfordern werden. Er bedankt sich für ihren wesentlichen Beitrag zur finanziellen Sanierung, die unerlässlich ist, damit das HFR seine Entwicklung weiterführen und die Gesundheitsleistungen erbringen kann, die die Freiburger Bevölkerung benötigt.