Palliativzentrum des HFR: Die Villa St. François begleitet Menschen seit 10 Jahren
Die spezialisierte Palliativpflege am freiburger spital (HFR) feiert ihr zehnjähriges Bestehen in der Villa St. François. An diesem hellen und freundlichen Ort hat sich ein topmodernes Kompetenzzentrum etabliert, das vielfältige Aufgaben erfüllt. Und das, ohne je das übergeordnete Ziel aus den Augen zu verlieren: die Qualität der verbleibenden Lebenszeit zu erhalten oder zu verbessern.
Seit zehn Jahren empfängt die Villa St. François Freiburger Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen in einer freundlichen und bedürfnisorientierten Umgebung und versorgt sie palliativmedizinisch. Die spezialisierte Abteilung des HFR Freiburg – Kantonsspitals hat sich im Frühling 2014 in diesem ehemaligen Erholungsheim unweit des Kantonsspitals niedergelassen; einem idealen Ort, um ihre bisherigen Tätigkeiten fortzuführen und neue Aktivitäten ins Leben zu rufen. Im Jahr 2021 wurde es schliesslich zum Palliativzentrum mit nicht weniger als sechs verschiedenen Aufträgen.
Die Freiburger Palliativstation wurde 2001 im Spital Monney in Châtel-St-Denis auf Initiative von Dr. med. Patricia Vuichard gegründet. Als Ende 2012 die Schliessung des Standorts angekündigt wurde, machte sich die Palliativstation auf die Suche nach einem Ort, der für die gesamte Freiburger Bevölkerung besser erreichbar war und näher am HFR Freiburg – Kantonsspital und seiner technischen Infrastruktur lag.
Zur gleichen Zeit suchte die Schwesterngemeinde «Sœurs de la Présentation de Marie» nach einer neuen medizinisch-sozialen Nutzung für ihr Erholungsheim, die Villa St. François. «Wir haben an der Ausschreibung teilgenommen – und gewonnen», erzählt Dr. med. Boris Cantin, Leitender Arzt und seit 2012 Leiter der Abteilung Palliative Care.
«Vor dem Tod kommt immer das Leben»
Und so zog die Abteilung Palliative Care mit zwölf Akutbetten in die Villa St. François ein. Ob gemütliche Räume, Garten, Platz für Kinder oder Haustiere: Hier wird alles unternommen, damit sich die Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen nicht wie in einem Spital, sondern wie zu Hause fühlen.
«Seit 2015 gibt es auch eine Tagesklinik, das heisst, wir bieten Menschen in Palliativsituationen, die zu Hause wohnen, eine ambulante palliativmedizinische Betreuung an», ergänzt Sylvie Francisco, Leiterin Pflege des Palliativzentrums. Parallel dazu wurde die Stiftung Serenitas gegründet, um die Tätigkeiten des Palliativzentrums zu unterstützen, welche die Grundversicherung nicht deckt.
Ein Hospiz und ein mobiles Team
An diesem Ort, der ausschliesslich der Palliativpflege gewidmet ist, entwickelten sich im Laufe der Jahre weitere Angebote. So richtete das HFR 2018 nach dem Kauf der Villa St. François ein Hospiz mit sechs Betten ein. «So können wir die Patientinnen und Patienten früher aufnehmen und ihnen einen Ort für mittel- bis langfristige Aufenthalte anbieten», erklärt Dr. Cantin.
2020, als die Abteilung am HFR Meyriez-Murten schliesst, wird die Villa St. François umgebaut und die Abteilung Palliative Care von zwölf auf 16 Betten aufgestockt. Zudem wird ein mobiles, spitalinternes Beratungsteam gebildet, das die anderen Abteilungen des HFR in komplizierten Situationen unterstützt, zum Beispiel, wenn eine spezialisierte Palliativpflege notwendig wird. Die medizinische und pflegerische Beratung, die zunächst nur in Freiburg angeboten wurde, steht heute auf medizinischer Ebene auch am HFR Riaz und am HFR Tafers zur Verfügung.
Seit 2023 wird in der Poliklinik des HFR Freiburg – Kantonsspitals und im Gesundheitszentrum Riaz zudem eine palliativmedizinische Sprechstunde angeboten. Und seit Neustem steht das Palliativzentrum auch dem Pflegeheim des Saanebezirks, einem direkten Nachbarn der Villa St. François, zur Seite. Ziel dieses Pilotprojektes ist es, die Bedürfnisse der Pflegeheime besser zu erfassen, da ein Aufenthalt dort faktisch einer palliativen Betreuung gleichkommt.
So hat die Villa St. François die spezialisierte Palliativpflege des HFR innerhalb der vergangenen zehn Jahre massgeblich vorangetrieben. Sie ist auch in der Lage, die Lebensqualität von Menschen in Palliativsituationen durch Angebote zu verbessern, welche die medizinischen Massnahmen ergänzen. Dr. Cantin betont: «Selbst wenn es keine Aussicht auf Heilung gibt, gibt es noch viel zu (er)leben. »
- 16 Betten in der Abteilung Palliative Care
- Sechs Betten im Hospiz
- Tagesklinik an zwei Nachmittagen pro Woche
- Aufnahme von durchschnittlich rund 400 stationären Patientinnen und Patienten pro Jahr
- Ein mobiles spitalinternes Beratungsteam
- Zwei ambulante Palliativsprechstunden an den HFR-Standorten Freiburg und Riaz
- Rund 60 Mitarbeitende in den verschiedensten Berufen
- 17 Freiwillige
- Zwei Katzen
- Sieben Schildkröten
- Vier Hühner
- Unzählige exotische Fische im Aquarium im Aufenthaltsraum