Doppelte Auszeichnung für die Neurorehabilitation des HFR
Ehre für die Abteilung Neurorehabilitation des HFR: Das Schweizerische Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF) hat sie kürzlich gleich doppelt als Weiterbildungsstätte der Kategorie D1 anerkannt, nämlich in den Bereichen Neurologie sowie Physikalische Medizin und Rehabilitation. Interview mit Dr. med. Joëlle N. Chabwine, Leiterin der Neurorehabilitation am Standort Meyriez-Murten und Verantwortliche für die ärztliche Weiterbildung.
Das SIWF hat der Neurorehabilitation des HFR ein Doppel-Label der Kategorie D1 verliehen, jeweils für die Neurologie und für die Physikalische Medizin und Rehabilitation. Diese Auszeichnung belohnt die Anstrengungen zur Umstrukturierung und Weiterentwicklung, die das gesamte ärztliche, pflegerische und therapeutische Team in Meyriez-Murten in den letzten zwei Jahren geleistet hat. Und sie stärkt die Attraktivität des Standorts im Seebezirk für die Facharztausbildung sowie für die Personalrekrutierung.
Das D1-Label entspricht den sogenannten „kleinen“ Einrichtungen, also solchen, die mindestens 150 Patienten pro Jahr aufnehmen. Dies ist der Fall der Neurorehabilitation, die derzeit etwa 180 Patienten pro Jahr behandelt.
Diese Auszeichnung vervollständigt die Anerkennung der Kategorie B in der Muskuloskelettalen Rehabilitation für die Physikalische Medizin und Rehabilitation am Standort Billens.
Für unseren Standort ist diese Auszeichnung sehr wichtig und eine Wertschätzung für die Qualität unserer Arbeit.
Dr. med. Joëlle N. Chabwine
Dr. Chabwine: Worin besteht die Betreuung, die Sie in Ihrer Abteilung für Neurorehabilitation in Meyriez-Murten anbieten?
Wir behandeln Patienten mit funktionellen Einschränkungen im Zusammenhang mit Erkrankungen, die das Nervensystem betreffen. Unser Behandlungsspektrum umfasst Physiotherapie, Ergotherapie, Neuropsychologie und Logopädie. Ausserdem bieten wir Kunst- und Musiktherapie, die beide spezifisch für unsere Einheit sind.
Was bedeutet diese doppelte Auszeichnung für den Standort Meyriez-Murten?
Dies ist eine grossartige Anerkennung für das ganze Team, das den gesamten Entwicklungsprozess wirklich mitgetragen und uns vertraut hat. Für unseren Standort ist diese Auszeichnung sehr wichtig und eine Wertschätzung für die Qualität unserer Arbeit. Mit Ausnahme der Universitätskliniken verfügen nur wenige Einrichtungen in der Schweiz (insgesamt acht) über eine solche Anerkennung. In weniger als fünf Jahren haben wir unsere Kapazität schrittweise von 10 auf 20 Betten erhöht. Zusätzlich zu einer neuen, anspruchsvolleren Organisation mussten wir das Niveau der internen Ausbildung anheben und die Art und Weise, wie wir Patienten behandeln, diversifizieren, um diese Auszeichnung zu erhalten. Gleichzeitig baut die Abteilung Neurorehabilitation ihr Angebot an ambulanten Leistungen weiter aus.
Erfreulich ist auch, dass Meyriez-Murten in Bezug auf Ausbildung und Rekrutierung an Attraktivität gewinnt.
Dies ist in der Tat ein Plus. Seit das HFR Meyriez-Murten auf den Webseiten der SIWF und der FMH erscheint, vergehen keine zwei Wochen, in denen wir keine Bewerbungen für eine ärztliche Weiterbildung erhalten. Wir werden uns mit den grossen Spitälern, insbesondere den Universitätskliniken, vernetzen, um eine Synergie zu schaffen, welche die Mobilität der angehenden Fachärzte erleichtert. Wir bieten auch Schnupperpraktika für Psychologen und Ärzte an.
Können Sie die Verbindung zwischen Psychologie und Neurorehabilitation erklären?
Wir empfangen Praktikantinnen und Praktikanten der Psychologie, die noch ihr Berufsfeld suchen. Die Psychotherapie eröffnet Wege zur Neuropsychologie. So kann der Praktikant das gesamte Spektrum der Betreuung, die wir leisten, nachvollziehen. Er nimmt an den Sprechstunden teil und erhält auch einen Einblick in die kardiovaskuläre Rehabilitation. So steht er in direktem Kontakt mit Patienten mit körperlichen Problemen. Ziel dieser Praktika ist es vor allem, den angehenden Fachkräften bei der Gestaltung ihres medizinischen Werdegangs zu helfen.