Ein Stück Geschichte... das HFR Tafers
Vom Armenhaus zum modernen Spital im Herzen von Tafers: Das HFR Tafers hat viele Verwandlungen erlebt, doch sein Engagement für die Bevölkerung des Sensebezirks ist unverändert.
Am 21. Juli 1870 unterzeichneten die Sensler Gemeinden einen Vertrag mit der Kongregation der Schwestern des Heiligen Vinzenz von Paul. Diese sollten das Spital während 115 Jahren führen, bis zum 31. Dezember 1984. Mit 15 Betten im Mädchen- und Schwesternschulhaus war das „Haus des hl. Vinzenz von Paul” Spital, Pflegeheim und Armenhaus zugleich.
Bald schon wurden die Betten knapp: 1885 wurde deshalb ein Neubau errichtet, der künftig als Männerspital diente. Das alte Gebäude wurde zum Frauenspital. Der Sensebezirk verfügte somit über sein erstes eigentliches Bezirksspital. Es wurde am 31. August 1886 eingeweiht und unter den Schutz des heiligen Josef gestellt. Mit 66 Betten im Frauenhaus und 68 Betten im Männerhaus zählte das neue Spital insgesamt 134 Betten.
Im Laufe der Vierzigerjahre wurde die Baufälligkeit der Gebäude offensichtlich: Ein Neubau drängte sich auf. Nach mehrjährigen Diskussionen wurde auf der Südseite des Maggenbergwaldes schliesslich gebaut. Am 19. Oktober 1960 konnte das neue Bezirksspital eingeweiht werden. Die alten Gebäude wurden kurz darauf verkauft.
Das brandneue Spital zählte 104 Betten für die Akutpflege und 30 Betten für die Langzeitpflege. Knapp drei Jahre später, am 11. Mai 1963, wurde die chirurgische Abteilung und 1974 ein zweiter Operationssaal eingerichtet.
Mitte der 1970er-Jahre tauchte die Idee auf, das Spital zu erweitern. Insbesondere wurde erwogen, das Heim im Schloss Maggenberg durch ein neues Pflegeheim zu ersetzen und einen neuen Operationssaal zu bauen. Der Spatenstich erfolgte am 19. Oktober 1987, die neue Infrastruktur wurde am 1. Dezember 1990 eingeweiht.
Im Zuge des Neubaus sollten auch die bestehenden Gebäude renoviert und vergrössert werden. Zu diesem Zweck genehmigte der Grosse Rat des Kantons Freiburg im Herbst 1997 einen Kredit von 40,5 Mio. Franken. Am 22. September 2000 konnte das neue Spital eingeweiht werden. Die letzten Umbauarbeiten wurden im Frühjahr 2003 abgeschlossen.
Kurz darauf nahmen der Sense- und der Seebezirk Gespräche auf, um ein Regionalspital mit den zwei Standorten Tafers und Meyriez einzurichten. Im August 2005 wurde zu diesem Zweck eine Absichtserklärung unterzeichnet und im März 2006 ein Konzept vorgestellt: Bis Ende Jahr sollte das „Spital Nordosten” betriebsbereit sein. Das Projekt für eine Annäherung wurde im Mai in Angriff genommen, wegen eines noch umfangreicheren Vorhabens jedoch kurz darauf fallengelassen:
Das Spital des Sensebezirks wurde im Zuge der Kantonalisierung der Spitäler auf den 1. Januar 2007 vom Freiburger Spitalnetz übernommen – wie das Freiburger Kantonsspital, das Spital des Seebezirks in Meyriez und das Spital des Freiburger Südens (Billens, Châtel-St-Denis und Riaz). Das Spitalnetz wurde wenig später in freiburger spital (HFR) umgetauft.
Heute, mehr als zehn Jahre nach der Gründung des freiburger spitals, steht das HFR Tafers nach wie vor im Dienste der Bevölkerung des Sensebezirks: Es engagiert sich in den Bereichen der Akutmedizin, der orthopädischen Chirurgie, der Geriatrie und der geriatrischen Rehabilitation (seit Ende 2017) und verfügt über eine Tagesklinik sowie eine Notaufnahme, die rund um die Uhr geöffnet ist.