Stimmen aus dem Spital: „Die Geräte nutzen sich rasch ab”
Das freiburger spital rüstet sich für die Folgen der Coronavirus-Epidemie. Doch was geschieht hinter den Kulissen und wie erlebt das Spitalpersonal diese intensive Zeit? HFR-Mitarbeitende berichten täglich in der Chronik von La Liberté. Jules-François Mauron, Leiter Instandhaltung Medizintechnik.
„Unsere Abteilung kümmert sich um alle medizinisch-technischen Maschinen, von den kleinen Fingersensoren bis zu den Röntgen- und MRI-Geräten. Wir sorgen dafür, dass sie funktionieren. Dazu bereiten wir sie auf, warten sie und führen die notwendigen Reparaturen durch.
Mitte Februar ist eine neue Ära angebrochen. Alles, was zur Betreuung von COVID-19-Patienten erforderlich war, musste zusammengetragen werden. Wir haben uns in alle Abteilungen an allen Standorten begeben, um die Geräte abzuholen, die aufgrund des Stopps von nicht dringenden Eingriffen dort nicht benötigt wurden. Anschliessend musste das Material neu eingestellt werden, denn eine Spritzen- und Infusionspumpe wird von Station zu Station unterschiedlich verwendet. Die Beatmungsgeräte, von denen viel gesprochen wird, haben uns ebenfalls beschäftigt. Wir haben sie eingesammelt, um alle Betten der Intensivpflege für den schlimmsten Fall auszurüsten. Die Armee und der Zivilschutz haben uns mit dem versorgt, was uns fehlte.
Wir sind sechs Techniker mit spezifischen Fachgebieten. Im Moment häufen sich die Überstunden und die Tage sind manchmal sehr lang. Wir arbeiten nach einem strengen Rhythmus, denn die Geräte nutzen sich aufgrund der derzeitigen Notfallsituationen und der intensiven Nutzung rasch ab. Ist ein Patient in Gefahr, zählt in erster Linie seine Gesundheit und nicht der sorgfältige Umgang mit dem Material. Ich bin von Natur aus Optimist und habe mich nie von dem Umfang der Aufgabe entmutigen lassen. Es gibt aber Momente, in denen ich mir sage: Jetzt wird es kompliziert. Aber wir haben jedes Mal eine Lösung gefunden, wenn auch nicht immer die eleganteste oder ergonomischste. In einigen Fällen müssen sich die Pflegenden anpassen, um Material zu verwenden, das sie weniger gut kennen. Aber es funktioniert. Wir finden immer einen Kompromiss zwischen der Dringlichkeit der Lage und der Effizienz unserer Geräte.”
Magalie Goumaz
La Liberté (07.04.2020)