Bronchiolitis: Studie über die Wirkung von ätherischem Lavendelöl

Welche Wirkung haben Brustwickel mit ätherischem Lavendelöl bei Babys, die an einer Bronchiolitis leiden? Dieser Frage will eine gemeinsame Studie der Klinik für Pädiatrie des freiburger spitals (HFR) und des Universitätsspitals Genf (HUG) auf den Grund gehen.

Die Winterviren sind zurück, unter anderem diejenigen, die eine Bronchiolitis verursachen. Kinder sind besonders anfällig für diese Atemwegsinfektion, die bei Babys unter einem Jahr häufig zu Atemnot führt und die im Spital behandelt werden muss. Um genau diese Babys geht es in der gemeinsamen Studie des HFR und des HUG. «Wir wollen evaluieren, welchen Nutzen die Brustwickel in Ergänzung zum konventionellen Ansatz, also der Grundpflege zur Unterstützung der Atmung und der Ernährung, haben», erläutert Study Nurse Stéphanie Gobet, die für dieses Forschungsprojekt angestellt wurde.

Aber wie funktioniert ein Brustwickel mit ätherischem Öl genau? «Es handelt sich um die äussere Anwendung von mehreren Lagen Stoff, von denen diejenige, die auf der Haut aufliegt, mit verdünntem Lavendelöl getränkt ist», so Stéphanie Gobet. Lavendel wird unter anderem aufgrund seiner beruhigenden und entspannenden Wirkung angewendet, wirkt aber auch schmerzlindernd und entzündungshemmend. «Der Wickel wirkt hauptsächlich auf das Baby, kann aber auch für die Eltern im Zimmer einen positiven Effekt haben».

Die Kinder, die in die Studie aufgenommen werden, werden nach dem Zufallsprinzip in zwei verschiedene Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe erhält nur die konventionelle Behandlung, die zweite Gruppe die konventionelle Behandlung in Kombination mit Wickeln. Diese ergänzende Behandlung wird während des Spitalaufenthaltes an zwei aufeinanderfolgenden Nächten durchgeführt. «Wir können dann mehrere Indikatoren verfolgen, indem wir den Husten aufzeichnen, die Schlafqualität beobachten oder auch die Häufigkeit des Weinens sowie die Erfahrungen der Eltern.»

 

Beobachtung über zwei Winter

Die Studie, die in diesem Dezember startet, wird über zwei Winter durchgeführt. Dabei werden die Daten von 400 Babys gesammelt, d. h. 100 pro Saison in Freiburg und die andere Hälfte in Genf. Die Datenerhebung bei diesen kleinen Patientinnen und Patienten erfolgt dank des Einsatzes aller medizinisch-pflegerischen Teams des Zentrums für integrative Pädiatrie.

Dieses Zentrum, das komplementäre Therapien anbietet, die hauptsächlich aus der anthroposophischen Medizin stammen, ermöglicht es, das konventionelle Therapiespektrum erheblich zu erweitern, insbesondere durch spezifisch anthroposophische Arzneimittel, die von Swissmedic zugelassen sind.

«Aus Erfahrung haben sich insbesondere Lavendel-Brustwickel als besonders wirkungsvoll bei der Behandlung von Bronchiolitis erwiesen», sagt Dr. med. Benedikt Huber, Leitender Arzt der Pädiatrie und Leiter des Zentrums für integrative Pädiatrie.