Phantomgefühl oder -schmerz
Es ist wichtig, die Gefühle von den Schmerzen zu unterscheiden. Nicht selten spürt man den amputierten Körperteil, als wäre er physisch noch da. Dieses Empfinden nennt man Phantomgefühl. Es ist schmerzlos. Der Phantomschmerz hingegen ist ein lokaler Schmerz an einer nicht mehr vorhandenen Stelle der amputierten Extremität. Dieses Schmerzgefühl ist nicht gefährlich. Es kann mehrere Monate oder Jahre andauern, geht jedoch für gewöhnlich mit oder ohne Behandlung zurück.
Dieses Schmerzgefühl erklärt sich dadurch, dass jede Körperstelle normalerweise mit einer zweistrangigen Nervenbahn mit dem Gehirn verbunden ist: In eine Richtung werden sensorische Signale zum Gehirn geleitet, in die andere Richtung motorische Signale, die vor allem Bewegungen ermöglichen. Bei einer Amputation sendet beispielsweise der amputierte Teil des Beins keine Informationen mehr an das Gehirn und vermittelt so dem Gehirn das Gefühl von Schmerz. Dieser Schmerz kann jederzeit auftreten und sich wie Ameisenlaufen, eine elektrische Entladung, eine Verbrennung usw. anfühlen.
Es gibt verschiedene Behandlungen zur Schmerzlinderung wie Medikamente, Entspannungsübungen, Tippeln des Stumpfes mit den Fingern, Ultraschall, Visualisierungs- und Realisierungsübungen. Eine der Haupttherapien ist die Spiegeltherapie. Mit dieser Technik wird versucht, das Gehirn zu konditionieren und ihm zu vermitteln, dass es dem amputierten Bein gut geht. Es ist wichtig, dass Sie bei dieser Art von Therapie von einer Therapeutin oder einem Therapeuten begleitet werden.