In der ganzen Westschweiz bekannt
Die vom HFR angebotene und seit 2011 zertifizierte Fachausbildung Notfallpflege erfreut sich grosser Beliebtheit weit über die Kantonsgrenzen hinaus. Neu ist eine Spezialisierung in Pädiatrie möglich.
16 «Insbesondere in der Notfallpflege sind wir als Ausbildungszentrum in der Westschweiz sehr bekannt», erklärt Fabien Rigolet, Leiter des Berufsbildungszentrums Pflege, stolz. «Nicht weniger als zehn Spitäler, verteilt auf 13 Standorte und sechs Kantone, haben mit uns Partnerschaften aufgebaut, um ihrem Pflegepersonal diese Fachweiterbildung zukommen zu lassen. Abgesehen vom HUG und CHUV, die ihre Mitarbeitenden in Genf schulen, bilden wir fast die gesamte französischsprachige Schweiz in Notfallpflege aus». Anästhesie-, Intensiv-, Überwachungsund Notfallpflege sowie Notfallpflege Pädiatrie: Diese fünf Pflege-Fachausbildungen werden in Freiburg angeboten. Nach erfolgreichem Abschluss der zweijährigen Weiterbildung erhalten die Teilnehmenden ein Diplom als Experten Notfallpflege NDS HF (Nachdiplomstudien Höhere Fachschule). Einzige Ausnahme bildet der Bildungsgang Überwachungspflege, dieser dauert ein Jahr. All diese Fachausbildungen dienen dazu, den Patientinnen und Patienten Pflegeleistungen von höchster Qualität und Sicherheit zu bieten.
Ein Simulationsraum der neusten Generation
Die Fachausbildungen Notfallpflege und Notfallpflege Pädiatrie umfassen rund 1100 Unterrichtsstunden, je zur Hälfte Theorie und Praxis. «Im theoretischen Teil arbeiten wir viel mit Simulationen. Wir haben hier ein modernes und leistungsstarkes Werkzeug mit computersimulierten Szenarien, Videokamera, Einweg-Fenster, hinter dem sich die Ausbildner befinden, und hightech Simulationspuppen», so Fabien Rigolet. Die Fachausbildung in Notfallpflege ist auf nationaler Ebene anerkannt und seit 2011 zertifiziert. Der Schwerpunkt in Pädiatrie, der spezifische Module zur Betreuung von Patienten zwischen 0 und 16 Jahren umfasst, ist brandneu: Er wurde erst 2019 eingeführt und wird Ende 2020 vom ersten Jahrgang neuer Expertinnen und Experten abgeschlossen. «Durch die verschiedenen Fachausbildungen wird die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegenden klar gestärkt. Indem die Ausbildungslücke zwischen Arzt und Fachexperten Pflege reduziert wird, verstehen sich die beiden Akteure besser und können leichter und effizienter zusammenarbeiten », so der Leiter des Bildungszentrums. Das HFR Freiburg – Kantonsspital ist als Notfallzentrum der Kategorie 1 anerkannt. Für solche Einrichtungen wird empfohlen, dass 50 Prozent des Pflegepersonals über eine Fachausbildung verfügen. «Dieses Ziel haben wir bereits übertroffen und wir ermutigen alle neuen Mitarbeitenden, eine Ausbildung zu absolvieren. Entscheidend für diesen Erfolg ist der Dialog mit den Leitern der Notaufnahme.»
850 Praktika und 4500 Workshops pro Jahr
Zusätzlich zu den Pflegefachausbildungen koordiniert das Berufsbildungszentrum Pflege die Grundausbildung der Lernenden, hauptsächlich in Form von Praktika. So werden am HFR jedes Jahr 850 Praktika während insgesamt 6500 Wochen absolviert. Weiter organisiert das Zentrum die Weiterbildung der Mitarbeitenden des HFR und seiner Partnerspitäler. «Die Weiterbildung richtet sich an das gesamte Pflegepersonal mit oder ohne NDS-HF-Titel. Ziel ist es, die Kompetenzen zu erhalten und auf den neusten Stand zu bringen. 2018 wurden auf unserer Plattform rund 4500 Kurse, Workshops oder spezifische Module besucht.» Fabien Rigolet ist froh, dass er auf die Unterstützung seiner Vorgesetzten zählen kann. «Alle verstehen, wie wichtig Aus- und Weiterbildungen sind, um die Qualität und die Attraktivität des Spitals zu erhalten. Was hier an einem Nicht-Universitätsspital auf die Beine gestellt wurde, ist einzigartig.»