Die Angst vor der Röhre überwinden

Viele Patienten haben Angst vor radiologischen Untersuchungen oder radio- onkologischen Behandlungen. Zum Glück können sie auf das Pflegepersonal zählen, das ihnen unterstützend zur Seite steht. 

Während ihrer beruflichen Laufbahn haben Fachpersonen für medizinischtechnische Radiologie (MTRA) regelmässig mit Patienten zu tun, die sich vor einer Untersuchung im CT- oder MRI-Gerät oder vor der Immobilisierung bei radio-onkologischen Behandlungen fürchten. Laut Nathalie Missègue, MTRA in der Abteilung Radio-Onkologie des HFR Freiburg – Kantonsspitals, haben diese Ängste verschiedene Ursachen: «Viele Patienten fürchten sich vor der Diagnose einer schweren Krankheit. Manchmal haben sie Angst, bei der Behandlung oder danach zu sterben. Auch die Grösse einiger Geräte kann eine Rolle spielen, obgleich die Maschinen insgesamt immer kleiner werden. Dann gibt es noch die Klaustrophobie (umgangssprachlich Platzangst genannt), die oftmals aus einem früheren Trauma herrührt und eine Untersuchung in der «Röhre» schwierig macht. Hinzu kommen körperliche Beschwerden sowie die Angst vor dem Unbekannten, die für zusätzlichen Stress sorgen ...» 

Wie kann man den Patienten diese Ängste nehmen? Für Dominique Schmid, MTRA in der Radiologie des HFR Riaz, liegt die Lösung insbesondere in einer guten therapeutischen Kommunikation: «Es geht darum, sich auf Augenhöhe des Patienten zu begeben und seine Gefühle ernst zu nehmen. Ziel ist es, eine Vertrauensbeziehung aufzubauen, damit sich der Patient sicher fühlt.» Zu diesem Zweck beruft sich der Fachmann auch auf seine Kenntnisse in Reiki – einer Heilmethode mit Handauflegen – und Reflexologie. «Mit dieser Herangehensweise, die auf den Energieflüssen des Körpers basiert, können gewisse Blockaden gelöst und der Patient leichter in einen Entspannungszustand versetzt werden.» 

Hypnose auf dem Vormarsch 

Am Standort Freiburg verfolgen Nathalie Missègue und Danièle Vez ein ähnliches Ziel, allerdings mit Hypnose. «Als diplomierte Hypnosetherapeutinnen nach Erickson setzen wir unsere Kompetenzen für die Patienten der Radio-Onkologie ein. Dank dieser alternativen Methode können wir ihnen helfen, besser mit ihrer Behandlung umzugehen. Immer mehr Menschen möchten die Hypnose ausprobieren. Zum Glück können wir auf die Unterstützung von Prof. Dr. med. Allal, Chefarzt der Abteilung Radio-Onkologie, zählen, um diesem Bedürfnis nachzukommen», erklärt Danièle Vez. «Auf Wunsch bieten wir auch eine oder mehrere Therapiesitzungen an, bei denen wir Probleme wie Klaustrophobie behandeln können», fügt Nathalie Missègue hinzu. 

Und wie sieht es bei den kleinen Patienten aus? «Kindern kann schon ein einfaches Röntgen Angst machen», so Dominique Schmid. Er hat jedoch einige Tricks auf Lager: «Bei jüngeren Kindern röntgen wir manchmal zuerst ihr Stofftier. Wenn sie die Aufnahme dann in den Händen halten, hat sich die Situation meist schon entspannt.»