Stimmen aus dem Spital: «Das Warten und die Ungewissheit ertragen»
Das freiburger spital rüstet sich für die Folgen der Coronavirus-Epidemie. Doch was geschieht hinter den Kulissen und wie erlebt das Spitalpersonal diese intensive Zeit? HFR-Mitarbeitende berichten täglich in der Chronik von La Liberté. Daniel Maillard, Leiter Pflege, Abteilung Intensivpflege:
«Bei uns liegen seit dem Wochenende gleichbleibend sieben Patienten auf der Intensivstation. In den übrigen Abteilungen wurden hingegen zahlreiche neue Erkrankte aufgenommen. Sie müssen sehr umsichtig versorgt werden. Es wird alles getan, damit sich ihr Zustand nicht verschlechtert und eine Verlegung auf die Intensivstation nötig macht.
Wir haben auf unserer Abteilung bereits zahlreiche Betten ausgerüstet und das qualifizierte Personal verstärkt. So sind wir rasch bereit, viele Patienten aufzunehmen. Wir haben jetzt während zwei Wochen intensiv daran gearbeitet, dieses Dispositiv zu erstellen, aber wir sind uns bewusst, dass es hart werden könnte. Glücklicherweise hatten wir mehr Zeit als andere, uns zu organisieren, daher bin ich zuversichtlich.
Schwierig zu ertragen sind die Ungewissheit und das Warten. Wir verfügen zwar über Hochrechnungen, die sich auf Erfahrungen aus anderen Regionen stützen, wissen aber trotzdem nicht, was uns erwartet. Im Moment sind wir mit der nötigen Schutzausrüstung, also mit Masken, Schutzanzügen und Handschuhen versorgt. Da dies nicht mein Zuständigkeitsbereich ist, kann ich nur hoffen, dass die Versorgung gesichert ist. Der Schutz unserer Pflegeteams ist eines unserer wichtigsten Anliegen. Aus diesem Grund haben wir sehr strenge Regeln eingeführt, was unsere Kollegen bisher vor einer Ansteckung geschützt hat.»
Magalie Goumaz
La Liberté (24.03.2020)