Ein Forschungspreis am HFR

Mit der Einführung des Masterstudiengangs Humanmedizin der Universität Freiburg im Jahr 2019 engagiert sich das HFR verstärkt in der klinischen Forschung. Die Direktion für Gesundheit und Soziales des Staates Freiburg unterstützt es dabei mit einer Subvention.

Im Jahr 2020 wurden nach einer Ausschreibung rund fünfzig Forschungsprojekte für die Teilnahme am ersten HFR-Forschungspreis eingereicht. Davon zeichnete die Jury zwei aus: die der beiden Ärztinnen Petra Zimmermann und Sophie Lang-Andrey zu den Themen „Die Wirkung von Antibiotika auf die mütterliche und kindliche Mikrobiota und ihre möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit” und „Fatigue bei rheumatoider Arthritis” (https://www.h-fr.ch/de/news-agenda/blog/forschung/zwei-gewinnerinnen-des-hfr-forschungspreises-2020). Der HFR-Forschungspreis wird vom Ärztekollegium des HFR verliehen und ist mit einer Gesamtsumme von 5000 Franken dotiert. Der Preis wird auch in diesem Jahr ausgeschrieben.

 

Moritz Tannast, Chefarzt der Klinik für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie und Professor an der Universität Freiburg, hat den HFR-Forschungspreis initiiert. Er ist auch Vorsitzender der Jury, die sich aus Mitgliedern des Ärztekollegiums zusammensetzt.

 

Professor Tannast, was haben Sie von dieser Ausschreibung erwartet?
Wir hatten keine besonderen Vorgaben oder Erwartungen. Wir wollten das Thema bewusst offenlassen. Es ging uns vor allem darum die Forschung am HFR anzuregen, denn wenn sich ein Spital in der Forschung engagiert, erzielt es bessere klinische Ergebnisse.

Haben Sie mit einer so grossen Resonanz gerechnet?
Das ist eine schöne Überraschung, obwohl wir wussten, dass viele unserer Mitarbeitenden in der Lage sind, sich in der Forschung zu engagieren, und dass es viele Projekte gibt, die aber oft an finanziellen Hindernissen scheitern.

Auf welcher Grundlage wurden die eingereichten Dossiers bewertet?
Jedes Dossier wurde von drei Experten der Jury anhand von etwa fünfzehn Kriterien analysiert, wie z. B. Nutzen für die Patienten, Machbarkeit, Originalität und Alter der Autoren. Bei diesem letzten Aspekt haben wir jungen Kandidatinnen und Kandidaten den Vorzug gegeben.

Das Ärztekollegium prämierte zwei Projekte. Was unterschied sie von den anderen?
Nach einer objektiven Bewertung wurden fünf Projekte ausgewählt. Ihre Autoren haben ihr Projekt vor der Jury verteidigt. Zwei von ihnen erhielten die höchsten Bewertungen. Sie zeichneten sich durch ihre Originalität aus. Ausserdem entsprach ihr Aufbau den wissenschaftlichen Kriterien. Was die beiden Gewinnerinnen betrifft, so sind uns ihre Persönlichkeiten und die hervorragende Präsentation ihres Projekts besonders aufgefallen.

Was bringen diese Projekte dem HFR konkret?
Wir leben zunehmend in einer sterilen Umgebung. Und angesichts der aktuellen Pandemie kann uns die Erforschung der Mikrobiota konkrete Lösungen liefern. Das Projekt zur rheumatoiden Arthritis könnte zu neuen Behandlungsmöglichkeiten führen, insbesondere im Zusammenhang mit der damit verbundenen Fatigue.

Wie wird sich die diesjährige Ausschreibung von der letzten unterscheiden?
Wir werden weiterhin Projekte fördern. Aber darüber hinaus werden wir Menschen unterstützen, die eine technische und chirurgische Ausbildung im Ausland absolvieren wollen. Im Gegenzug muss sich die Gewinnerin oder der Gewinner verpflichten, ihre bzw. seine Kompetenzen mindestens fünf Jahre lang am HFR einzusetzen.

Bild
Tannast