Vom Spitalbett ins Traumland
Rayan sitzt im Spitalnachthemd auf seinem Bett, neben ihm seine Eltern. Er soll bald operiert werden. Da stehen auf einmal zwei lustige Gestalten mit roter Nase, riesigen Latschen, bunten Kleidern und Federn im Haar in der Tür: die Traumdoktoren Méli Mélo und Sturzman. Ihre Mission: den jungen Patienten zu den Sandmännchen zu bringen, die ihn in einen tiefen Schlaf versetzen, aus dem er gross und stark erwachen wird.
Spielerisch und mit viel Fantasie gelingt es den Traumdoktoren der Stiftung Theodora, dass sich die kleinen Patienten und ihre Eltern vor einem Eingriff entspannen. Rayan wählt eine Giraffe aus, der die beiden Spitalclowns nun beim Einschlafen helfen – natürlich in einem riesigen Bett. Jetzt sind die Eltern an der Reihe: Beide fallen nacheinander in einen tiefen „Schlaf“, indem sie so weich und locker wie möglich werden. So weiss Rayan, was er heute zu tun hat: ruhig einschlafen und vor allem träumen.
Nun wählt jeder einen Traum aus: Dr. Méli Mélo schwimmt im Wasser, Rayans Vater wird zum Piloten und Rayan sieht sich am Steuerknüppel eines gelben Baggers. Kurzerhand verwandeln die Traumdoktoren das Spitalbett mit ein paar Pinselstrichen in einen Bagger, der Rayan zu den Sandmännchen bringen wird – freundliche Anästhesisten in blauen Schürzen, die ihn ins Traumland begleiten werden.
Um acht Uhr morgens einen kleinen Jungen zum Schlafen zu bewegen, ist allerdings nicht so einfach. Doch die Magie tut ihre Wirkung: Rayan macht sich allmählich mit dem „Zauberschiff“ vertraut, das ihn ins Land der Träume bringt, also der Anästhesiemaske, die er in wenigen Augenblicken tragen wird. Vorerst aber setzt er die Maske den Spitalclowns und seinen Eltern auf und lacht, als diese „einschlafen“ und wieder erwachen – gross und stark natürlich!
Jetzt ist es Zeit für das magische Baggerbett, Rayan zu den Sandmännchen in den Operationssaal zu bringen. Für die Eltern endet die Reise vor den Türen des Operationstraktes; eine innige Umarmung und sie geben ihren selig lächelnden Sohn vertrauensvoll in die Hände der Sandmännchen.
Wie andere Schweizer Spitäler bietet das HFR Freiburg – Kantonsspital das Programm Operationsbegleitung an. Jeden Dienstag von 7 bis 12 Uhr werden alle Kinder bis 16 Jahre, die sich einem chirurgischen Eingriff unterziehen müssen, von einem Traumdoktor begleitet. Dr. Méli Mélo, Dr. Sturzman und Dr. Tripp Trapp gehen auf die jeweiligen Bedürfnisse der Kinder und ihrer Eltern ein. Bei den Eltern von Rayan kam dies gut an: „Unser Sohn fand die Traumdoktoren so toll, dass er sie nach dem Eingriff gleich nochmals sehen wollte“, erzählt seine Mutter und gibt zu, für die beruhigende Anwesenheit der Clowns selbst dankbar gewesen zu sein.
Weitere Informationen und Videos auf der Website der Stiftung Theodora