Master in Humanmedizin - Die klinische Ausbildung am HFR
Der Ärztemangel in der Schweiz sorgt seit Jahren für Schlagzeilen. Auch der Kanton Freiburg ist davon betroffen: Hausärzte finden zunehmend Mühe, Nachfolger zu finden. Vor diesem Hintergrund setzte sich das HFR zusammen mit Vertretern der Universität Freiburg aktiv für die Einführung eines Masters in Humanmedizin ein. Die Einführung des Masters bedeutet einen grossen Wandel für das HFR: Alle medizinischen Abteilungen sind in der Masterausbildung involviert. Das HFR freut sich, mit seinem Engagement zur Förderung des medizinischen Nachwuchses beizutragen.
Die klinische Ausbildung legt den Schwerpunkt der Ausbildung auf den Erwerb von Fachkompetenzen zur Behandlung von Pathologien, die am häufigsten auftreten. Einige Unterrichtsmodule werden gemeinsam durch Ärzte des HFR und Hausärzten erteilt, was die gegenseitige Zusammenarbeit noch verstärkt. Fallstudien und die Konfrontation mit dem klinischen Umfeld dienen dazu, den Studierenden fortwährend die diversen Fähigkeiten zu vermitteln, die aus einer Hausärztin oder einem Hausarzt einen kompetenten, effizienten und produktiven Akteur machen: Dieser behält in der medizinischen Theorie und Praxis, in der zwischenmenschlichen Kommunikation, in Teamwork und Teamführung, in wirtschaftlichen Überlegungen wie auch in theoretischen Fragestellungen den Überblick.
In der klinischen Ausbildung im Spital lernen die Studierenden alle Behandlungssituationen kennen: die ambulante und stationäre Behandlung von Patienten wie auch die Operationstätigkeit und die Tätigkeit auf dem Erwachsenen- und Kindernotfall. Die Tätigkeit im Spital unterscheidet sich grundlegend von der Tätigkeit in der Arztpraxis: Im Spital stehen eine leistungsfähige medizinische Infrastruktur (Radiologie, Nuklearmedizin, Labor, Spitalpharmazie…) und Spezialisten zur Verfügung. Sie arbeiten mit Vertretern verschiedener Fachbereiche und Berufsvertreter wie beispielsweise dem Pflegepersonal, Physio- und Ergotherapeuten usw. Studierende sind an allen HFR-Standorten im Einsatz und lernen somit die unterschiedlichen Fälle kennen; ausserdem werden sie mit deutschund französischsprachigen Patienten konfrontiert. Nicht zuletzt lernen Studierende den ganzen Patientenpfad kennen, vom Eintritt über die Behandlung bis zum Austritt und der nachfolgenden Kontakte mit Hausärzten, Spitex usw.
Das klinische Ausbildungskonzept basiert auf einem partizipativen Ansatz: Eine Aufgabe wird gemeinsam zwischen Studierenden und Ausbildnern besprochen. Dies wirkt sich positiv auf die Qualität des klinischen Unterrichts aus und ist ein Plus für das Masterstudium in Freiburg.