Patinnen und Paten für Studierende

Die Medizinstudierenden des Masters in Freiburg, die ihr Studium dieses Jahr abschliessen werden, profitieren von einer innovativen Methode: Sie werden am HFR von einer Patin oder einem Paten begleitet.

„Wir arbeiten mit Menschen, deshalb wird besonderen Wert auf eine menschliche Betreuung der Studierenden gelegt“, erzählt Angela Moosmann, Masterstudentin im dritten Jahr. Dieser Ansatz mag logisch klingen, ist aber in dieser Form einzigartig. Die vierzig Studierenden, die ihr Medizinstudium in diesem Jahr in Freiburg abschliessen werden, haben alle einen Learning Advisor oder, einfacher gesagt, eine Patin oder einen Paten. „Es handelt sich um Ärztinnen und Ärzte des HFR und des Freiburger Netzwerks für Psychische Gesundheit (FNPG), Hausärztinnen und -ärzte sowie Vertreterinnen und Vertreter der Universität Freiburg“, erklärt Dr. med. Antoine Meyer, Leitender Arzt der Allgemeinen Chirurgie und Pate von Angela Moosmann.

In Freiburg studieren derzeit vierzig angehende Ärztinnen und Ärzte, während es in anderen Fakultäten 250 bis 300 sind. Diese menschliche Dimension ist ein grosser Vorteil des hiesigen Masterprogramms. Für jeden Jahrgang werden zehn Patinnen und Paten bestimmt. Die 26-jährige Angela Mossmann will sich auf Orthopädie spezialisieren. Für sie ist das Coaching, das an die individuellen Bedürfnisse der Studierenden angepasst ist, „ein echtes Plus!”.

Von der Theorie zur Praxis
Die Unterstützung durch die Patin oder den Paten ist besonders in den entscheidenden Momenten des Studiums wertvoll: „Bisher bewegten wir uns im akademischen Bereich und in der Theorie“, berichtet die Studentin. „Im Master haben wir uns in die Praxis gestürzt und konnten in den Kliniken arbeiten.“ Hier hat sich das Patensystem als besonders hilfreich erwiesen. „Wir sind nicht auf uns alleine gestellt, wie es bei vielen anderen Studierenden der Fall ist.“

Der Pate ist dazu da, sich über die klinische Erfahrung auszutauschen, Ratschläge zu geben und zu coachen. „Wir können ihnen Tricks für das Studium mitgeben oder sie bei der Wahl ihres Praktikums oder ihrer ersten Stelle im Rahmen der fachärztlichen Weiterbildung beraten“, so Dr. med. Meyer. „Wir sind für die Evaluationen und die Selbstbeurteilung da.“

Über das Masterstudium hinaus
Vom System profitieren nicht nur die Studierenden, davon ist die Freiburgerin überzeugt: „Es ist eine Win-Win-Situation. Ich konnte so viel von Dr. Meyer lernen, aber der Austausch ist für beide stimulierend!“ Ihr Pate fügt hinzu: „Stellen Sie sich vor, der Studierende fällt durch. Das wäre auch für die Patin oder den Paten nicht einfach ... “

Ob sich das System auszahlt, wird sich im Herbst zeigen, wenn die ersten Masterstudierenden ihr Diplom erhalten werden. Die Verbindung, die in den drei Jahren der Patenschaft entstanden ist, wird aber wahrscheinlich über das Studium hinaus andauern. „Ich werde natürlich auch weiterhin für meine Studierenden da sein“, versichert Dr. med. Antoine Meyer. Und Angela Mossmann fügt hinzu: „Die Gespräche gehen über das Berufliche hinaus. Oft sprechen wir auch über andere Dinge, zum Beispiel Golf!”

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