In guten Händen

Jedes Jahr operieren die Handchirurgen rund 700 Patienten. Die Handchirurgie ist eine besonders komplexe Disziplin, die das Know-how verschiedener medizinischer Bereiche vereint. Dr. med. Thomas Mészáros, Facharzt für Handchirurgie, ist einer der Ärzte des neuen «Teams Handchirurgie», das seit September in der Klinik für Orthopädische Chirurgie des HFR tätig ist.

Haben Sie sich schon einmal bei Ihren Händen bedankt? Verdient hätten sie es, denn allzu oft nimmt man ihre wertvollen Dienste als Selbstverständlichkeit hin und vergisst, dass ein Leben ohne sie ungleich strapaziöser wäre: Ob beim Schreiben, Einkäufe tragen, Auto fahren oder Gärtnern – sie sind unsere wichtigsten Verbündeten im täglichen Leben. Spätestens nach einem Unfall, bei einer degenerativen Erkrankung, einer Zyste, einem Tumor oder einer anderen Beeinträchtigung der Hände wird deutlich, wie komplex ihre Behandlung ist: Sie gehört in die Hand eines spezialisierten Chirurgen. 

Die Handchirurgie vereint das Know-how verschiedener medizinischer Disziplinen wie Orthopädie, plastische und rekonstruktive Chirurgie sowie Mikrochirurgie, bei der unter dem Mikroskop operiert wird. Der Handchirurg muss nämlich nicht nur Brüche behandeln, sondern auch Sehnen, Gefässe und Nerven nähen und z. B. mit Hauttransplantaten auch das Weichteilgewebe wiederherstellen. 

Handverletzungen, die verschiedene Strukturen betreffen, können sehr komplex sein. Und sie sind häufig, denn die Hände stehen sozusagen im Dauereinsatz. Thomas Mészáros ist Spezialist für dieses anspruchsvolle chirurgische Fachgebiet und Leiter des Teams Hand- und Handgelenkchirurgie, das zur Abteilung Orthopädische Chirurgie am Standort Freiburg gehört. Mit dem neuen Team, das seit September dieses Jahres existiert, reagiert das HFR auf die zunehmende Komplexität und Spezialisierung im Bereich der Chirurgie. 

Jedes Jahr werden am HFR Freiburg – Kantonsspital 600 bis 700 Patienten an der Hand operiert. Das Team Handchirurgie übernimmt sie von der Notaufnahme oder einem anderen HFR-Standort und unterzieht sie als Erstes einer klinischen Untersuchung, darunter einem Röntgen, um die Art der Verletzung zu ermitteln. Je nach Schwere werden sie hospitalisiert und operiert, nachdem ihnen Ziel und Ablauf des Eingriffs erklärt wurden. Anschliessend werden sie von Ergo- oder Physiotherapeuten weiterbetreut, damit sie ihren Alltag möglichst rasch und vollständig wieder aufnehmen können. 

Wie in den anderen medizinischen Fachrichtungen dauert die Ausbildung zum Handchirurgen sechs Jahre. Thomas Mészáros liess sich davon nicht abschrecken: «Was mich an diesem Beruf fasziniert, sind die Präzision und Geschicklichkeit, die dafür erforderlich sind – und dass ich das Ergebnis meiner Arbeit vor mir sehe. Handoperationen sind sowohl intellektuell wie handwerklich anspruchsvoll: Bevor man das Skalpell ansetzt, muss man sich eine Strategie zurechtlegen.»

 

H24, NR 9 / Herbst 2019

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