Hat Ihr Kind Atemwegsbeschwerden? Das können Sie tun.
Hat Ihr Baby eine verstopfte Nase? Hustet das ältere Kind Tag und Nacht? Natalia Bauer, Physiotherapeutin in der Abteilung Innere Medizin des HFR, verrät Ihnen, wie Sie sich richtig verhalten.
Wussten Sie, dass Säuglinge bis etwa zum Alter von drei Monaten hauptsächlich durch die Nase atmen? Sobald ihre Nase verstopft ist, fällt ihnen das Atmen schwer und sie werden schnell müde. Erst mit drei bis sechs Monaten können sie durch den Mund atmen.
Mein Säugling hat eine verstopfte Nase, was kann ich tun?
Spülen Sie seine Nase. Das verhindert, dass das Nasensekret in die Bronchien gelangt und dort eine Infektion verursacht, zum Beispiel eine Bronchiolitis. Dazu benötigen Sie lediglich eine Kochsalzlösung (20 ml) und eine Spritze mit einem Silikonaufsatz, damit Sie Ihr Baby nicht verletzen. Zögern Sie nicht, sich in der Apotheke beraten zu lassen.
So spülen Sie die Nase Ihres Babys
Legen Sie Ihr Baby auf ein Tuch. Legen Sie es auf die Seite, mit dem Rücken zu Ihnen, und halten Sie seine Händchen fest, damit es sich nicht zu stark bewegt. Wenn es unruhig wird, können Sie es in seine Decke einwickeln.
Beugen Sie seinen Kopf leicht nach vorne und setzen Sie dann die Spritze vorsichtig am oberen Nasenloch an. Spritzen Sie 10 ml Kochsalzlösung ein. Die Flüssigkeit wird aus dem unteren Nasenloch austreten – ein Zeichen dafür, dass die Spülung funktioniert hat! Nehmen Sie sich Zeit, Ihr Baby zu trösten, trocknen Sie es ab und wiederholen Sie die gleichen Schritte auf der anderen Seite mit den restlichen 10 ml.
Der ideale Zeitpunkt für Nasenspülungen ist vor den Mahlzeiten, vor dem Schlafengehen oder jederzeit, wenn die Nase Ihres Babys stark verstopft ist.
Mein Kind hat schleimigen Husten, was kann ich tun?
Wenn das Kind in einem Alter ist, in dem es Anweisungen verstehen kann, gibt es eine spielerische Lösung: Flaschenblasen. Das Kind muss in eine Flasche pusten und Blasen machen. Das hilft, das Sekret zu lösen, bringt das Kind zum Husten und hält so die Bronchien offen, damit die Luft ungehindert zirkulieren kann.
Flaschenblasen: So geht's
Alles, was Sie brauchen, ist eine 1-Liter-Flasche. Befüllen Sie diese mit 10 cm Wasser. Schieben Sie einen kleinen, etwas 30–40 cm langen Schlauch mit einem Durchmesser von 8–10 mm in die Flasche. Einen solchen Schlauch können Sie beispielsweise im Bastelgeschäft kaufen. Denken Sie daran, ein Tuch unter die Flasche zu legen. Für noch mehr Spass können Sie ein paar Tropfen Seife oder Lebensmittelfarbe oder sogar beides hinzufügen!
Das Ziel: Das Kind muss die Luft durch die Nase einatmen und dann so lange wie möglich in den Schlauch blasen. Um es zu motivieren, können Sie es auffordern, so viele Blasen wie möglich zu machen, damit die Lava aus dem Vulkan fliesst.
Wenn es meinem Kind trotz allem nicht besser geht, was soll ich dann tun?
Bei diesen Anzeichen sollten Sie Ihre Kinderärztin oder Ihren Kinderarzt kontaktieren:
- Wenn das Kind zu schnell atmet, d. h. mehr als 60 Mal pro Minute
- Wenn das Kind zu langsam atmet, d. h. weniger als 20 Mal pro Minute
- Wenn Sie pfeifende Geräusche hören, wenn Ihr Kind atmet
- Wenn sich seine Atemmuskeln zusammenziehen, d. h. wenn seine Rippen stark hervortreten. Das können Sie auch beim Brustbein oder bei den Schlüsselbeinen erkennen. Möglicherweise sehen Sie, wie sich beim Einatmen in diesen Bereichen Vertiefungen bilden.
- Wenn sich seine Nasenlöcher beim Einatmen aufblähen, um so viel Luft wie möglich aufzunehmen
- Wenn sich sein Bauch beim Ausatmen nach aussen wölbt, obwohl er sich einziehen sollte (auch Schaukelatmung oder Froschatmung genannt)
- Wenn sich sein Verhalten verändert, wenn es apathisch wird
- Wenn es nicht mehr isst oder trinkt
- Wenn sich seine Arme und Beine bläulich verfärben