Kängurumethode: Warum der direkte Hautkontakt wichtig ist
Kennen Sie die Kängurumethode? Der direkte Hautkontakt bringt sowohl für Babys als auch für die Eltern zahlreiche Vorteile. Erklärungen von Dr. med. Laureline Barrielle, Leitende Ärztin in der Pädiatrie.
„Diese niedliche Pflegemassnahme bringt viel mehr, als nur die Beruhigung des Babys”, erklärt Dr. med. Laureline Barrielle. „Sie bringt zahlreiche Vorteile, die durch Studien belegt sind.” Die Kängurumethode wird daher sowohl in der Neonatologie als auch in der Geburtenabteilung des HFR praktiziert und gefördert. Aber wie funktioniert sie genau? „Das Kind wird auf den nackten Oberkörper eines Elternteils gelegt, und zwar so, dass möglichst viel seines Körpers direkten Kontakt mit der Haut der Mutter oder des Vaters hat.”
Die Technik wirkt sich in erster Linie positiv auf die Säuglinge aus, insbesondere in der Neonatologie: Sie können ihre Körpertemperatur besser stabil halten als im Inkubator, schlafen besser, atmen ruhiger und haben eine ruhigere Herzfrequenz. Und: „Durch die Übertragung einer guten Keimflora trägt der direkte Hautkontakt auch zu einem besseren Darmmikrobiom bei den Kleinen bei.”
Auch für die Eltern hat die Methode zahlreiche Vorteile: weniger Stress und eine bessere Bindung zum Baby. Mütter leiden weniger unter Babyblues und können besser stillen, da die Milchproduktion angeregt wird.
In der Schweiz kommt eines von zehn Kindern zu früh auf die Welt, d. h. vor der 37. Schwangerschaftswoche. Am HFR Freiburg ‒ Kantonsspital sind es jedes Jahr etwas mehr als 100 Frühchen. Die zu früh geborenen Babys sind unreif und müssen mehrere Wochen in der Neonatologie im Spital bleiben, bevor sie nach Hause dürfen.