José da Silva: viel Respekt für unseren Mann für die Technik

Die Technik in einem Spital ist unerlässlich. Vor seiner Pensionierung gab uns der Verantwortliche einen Einblick in ein Arbeitsgebiet, das sich rasant wandelt und wo zunehmend spezialisierte Fachpersonen gebraucht werden. Nebenbei verriet er uns, weshalb ein Feigenbaum aus Lissabon in Freiburg wächst.

Man erzählt sich, dass José da Silva, Leiter Technischer Dienst des HFR Freiburg – Kantonsspitals, bereits in der ersten Nacht nach Antritt seiner neuen Stelle gleich mehrfach ausrücken musste, um die etwas in die Jahre gekommenen Kompressoren wieder in Gang zu bringen. Kompressoren sind in einem Spital sehr wichtig und werden in den OP-Sälen verwendet. Schon tags darauf machte sich da Silva daran, die Erneuerung der Anlagen zu planen. Diese Anekdote ist typisch für ihn. Er war die treibende Kraft hinter der grundlegenden Modernisierung der Infrastruktur des Spitals. Wie komplex diese heute ist, zeigt das Beispiel der Dampfanlage, deren Renovation von 2016 bis 2022 dauerte. In der Küche, bei der Sterilisierung, in der Spitalpharmazie und in der Wäscherei ist Dampf gleichermassen unabdingbar, und so musste Schritt für Schritt vorgegangen werden, um den laufenden Betrieb nicht zu stören.

Da Silva erzählt, wie sich der technische Unterhalt eines Spitals in den letzten zehn Jahren stark gewandelt hat. Heute wird fast die ganze Technik wie die Heizung, die elektrischen sowie die sanitären Installationen oder das Schwimmbecken von speziell für das Spital ausgebildeten Handwerkerinnen und Handwerkern instandgehalten. Die neuen Installationen verlangen weniger Handarbeit, aber dafür eine genauere Bedienung und Kontrolle. „Ohne unsere Spezialistinnen und Spezialisten hätte ich meine Arbeit gar nicht machen können“, betont da Silva, „Wir waren ein tolles Team!“

Ruhig und klar, bisweilen mit einem angedeuteten Lächeln auf den Lippen, erzählt José da Silva, wie er von einer Hochschule in Montreux zum HFR in Freiburg stiess. Von Anfang an schätzte er, dass er hier viel näher bei den Menschen war, bei den Mitarbeitenden und bei den Patientinnen und Patienten. Seinen Mitarbeitenden wissen viel Gutes über ihn zu berichten. Er geniesse grossen Respekt und sei immer bereit, sein Wissen zu teilen. Und es gibt einen Tipp von da Silva, die jede und jeder beherzigen kann: Wenn du eine Reklamation bekommst, solltest du eine Nacht darüber schlafen, bevor du eine Antwort gibst.

Da Silva mag eher der ruhige Typ sein, doch wenn es um seinen geliebten Garten geht, kommt er ins Schwärmen. Auf seinem Grundstück in der Nähe von Lissabon züchtet er Oliven und Feigen, in der Schweiz hätschelt er eine Blautanne. Nun plant er den Verkauf seines Hauses in der Schweiz und wird nach Portugal zurückkehren. Macht das nicht wehmütig? „Man muss ein neues Kapitel aufschlagen“, sagt er, „ich mag es, an unterschiedlichen Orten zu leben, in Bewegung zu bleiben.“ Für seinen nächsten Lebensabschnitt hat er sich die Pousadas, historische Hotels in Portugal und die Loireschlösser in Frankreich vorgenommen.

Einen Ableger seines Feigenbaums in Portugal hat er seinem Arbeitskollegen nach Freiburg gebracht, der nun seinerseits einen Feigenbaum im Garten hat. Der Kollege, Cedric Galley, ist seit 1.1.2023 Nachfolger von José da Silva, der das HFR Ende Juni verlassen hat. Wir wünschen ihm einen bewegten Ruhestand!

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José da Silva