Kardiovaskuläre Rehabilitation: sein Wohl in die eigene Hand nehmen

In der Abteilung kardiologische Rehabilitation lernen Patientinnen und Patienten mit einer Herz- oder Gefässerkrankung, ihre bestmögliche Gesundheit wiederzuerlangen und das Fortschreiten ihrer Krankheit zu bekämpfen. Im Rahmen eines multidisziplinären Programms nehmen sie während drei Wochen täglich an Einzel- und Gruppensitzungen teil.

«Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass unsere Patientinnen und Patienten nicht wieder in unsere Abteilung zurückkehren!» Hier wird multidisziplinär betreut, wer einen Herzinfarkt erlitten, eine Herzoperation hinter sich hat oder an Herzinsuffizienz leidet. Dabei steht die Patientenedukation im Mittelpunkt, wie Stationsleiterin Marie Lecornet erklärt. Diese Leistung wird am HFR Riaz stationär und ambulant angeboten, am HFR Meyriez-Murten ambulant.



Die Patientenedukation ermöglicht es, die eigene Krankheit, ihre Konsequenzen und Risikofaktoren zu verstehen und sich mit den Medikamenten, deren Wirkung und der Funktionsweise eines Blutdruckmessgeräts vertraut zu machen sowie dessen Anzeige richtig zu deuten. Zudem lernen die Patientinnen und Patienten die Bedürfnisse ihres Körpers, eines geschwächten Herzens und die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit kennen. Sie lernen auch, Lebensmitteletiketten zu interpretieren und wissen um die empfohlene Tagesdosis an Salz, Fett usw. Mit anderen Worten: In der kardiovaskulären Rehabilitation lernen sie, ihr Wohl in die eigene Hand zu nehmen.



Die Therapiesitzungen finden täglich statt. Das Programm wird dabei für jede Patientin und jeden Patienten individuell gestaltet. Es umfasst Physiotherapie, Pflege, Gespräche und Vorträge. Das Kernteam dieser multidisziplinären Versorgung besteht aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegefachpersonen sowie Fachpersonen aus der Physiotherapie, der Ergotherapie und der Ernährungsberatung. 



«Medikamente einzunehmen ist gut und richtig, aber nicht alles. Sich sportlich zu betätigen, ist ebenfalls gut und richtig, aber auch nicht alles. Das Mass aller Dinge ist die multidisziplinäre Versorgung. Ihr Nutzen ist wissenschaftlich bewiesen», so Marie Lecornet. In der Tat haben Studien gezeigt, dass die Teilnahme an einem solchen Programm die Sterblichkeitsrate nach zwei Jahren um ganze 47 Prozent senkt. Und das Risiko, einen Rückfall zu erleiden, geht nachweislich um 17 Prozent zurück. 



Dank dem Wissen, das sie sich hier aneignen, sind Patientinnen und Patienten nicht nur gesünder, sondern haben auch mehr Selbstvertrauen, wie Suzanne Bersier feststellt. Nach einer Operation am offenen Herzen im Universitätsspital Lausanne (CHUV) kam sie für die kardiovaskuläre Rehabilitation ans HFR Riaz. Sehen Sie hier selbst, welche Erfahrungen sie gemacht hat.

 

Medizinische und kardiologische Rehabilitation