Stimmen aus dem Spital
Das freiburger spital rüstet sich für die Folgen der Coronavirus-Epidemie. Doch was geschieht hinter den Kulissen und wie erlebt das Spitalpersonal diese intensive Zeit? HFR-Mitarbeitende berichten täglich in der Chronik von La Liberté. Sylvie Aeby, Empfang des COVID-19-Behandlungspfads, Riaz
„Ich bin medizinische Sekretärin der Orthopädie-Sprechstunde am HFR Riaz. Da unsere Tätigkeit stark zurückgegangen ist, wurde ich aufgeboten, um im Dispositiv zur Betreuung von COVID-19-Patienten mitzuwirken. Natürlich war ich einverstanden. Es ist vorübergehend und ich wollte mich nützlich machen.
Ich arbeite am Empfang, in einem Container direkt neben der Notaufnahme. Ein Mitglied des Zivilschutzes bringt die Patienten einer nach dem anderen zu mir und ich fülle ihr Dossier aus. Die administrativen Schritte sind auf ein Minimum beschränkt. Auch wenn ich hinter einer Scheibe sitze und die Personen vor mir eine Maske tragen, muss der direkte Kontakt möglichst vermieden werden. Ich nehme mir aber die Zeit, Fragen zu beantworten. Ich merke, dass die Patienten beruhigt werden wollen. In dem grossen Fluss an Informationen verlieren sie sich ein wenig. Ich versuche, möglichst sachlich zu bleiben, und erkläre ihnen, wie die Behandlung abläuft. Manchmal wollen sie mir ihre Symptome erklären. Das ist verständlich, aber ich sage ihnen dann, dass sie das mit dem Pflegepersonal besprechen können.
Die Stimmung ist gelassen, ruhig. Der Patientenstrom ist regelmässig. Ich bin alleine in meinem Container. Mir wird jedoch nicht langweilig. Wenn ich Zeit habe, erledige ich administrative Aufgaben für andere Abteilungen.
Meine Arbeitszeiten haben sich verändert, ich arbeite jetzt auch abends oder am Wochenende, aber ich habe mich angepasst. Alle Mitarbeitenden zeigen sich flexibel und solidarisch. Man hilft sich gegenseitig, auch im Privatleben. Ich hoffe, dass dies auch nach der Krise so weitergeht.”
Magalie Goumaz
La Liberté (11.04.2020)