Erfolgreiches Karrieremodell des HFR

Aline Schuwey, Pflegedirektorin, ist unter anderem verantwortlich für die Fort- und Weiterbildung des Pflegepersonals. Sie arbeitet nach dem sogenannten „Dreibein-Modell“ und stellt dieses auch allen neuen Mitarbeitenden vor. Worum geht es dabei genau? Wir haben nachgefragt.

Aline Schuwey, was hat es mit diesem berühmten Dreibein-Modell auf sich? Das Dreibein-Modell ist ein Karrieremodell und wurde ursprünglich von der Amerikanerin Patricia Benner entwickelt. Im Zentrum ihrer pflegewissenschaftlichen Werke stehen die Ausbildung und die Kompetenzentwicklung. In ihrem Modell geht es darum, wie Pflegekompetenz und ‑expertise aufgebaut werden können: von der Stufe „Anfänger/in“ über die Stufe „kompetent und erfahren“ bis hin zur Stufe „Expertin“ bzw. „Experte“.

Das Dreibein-Modell basiert also auf dem Ausgangsmodell von P. Benner und setzt sich aus drei Berufsprofilen zusammen: der Teamleitungsfunktion (Stationsleiter/in), der klinischen Funktion (diplomierte Pflegefachperson HöFa I) und der klinischen Lehrfunktion (Praxisausbildner/in und Praktikumsbegleiter/in).

Was ist die Funktion dieser „drei Beine“?

Die Vertreterinnen und Vertreter dieser Berufsbilder sind Fachpersonen mit einer höheren Nachdiplomausbildung. Sie verfolgen ein gemeinsames Ziel: die gute Praxis der Pflegeleistungen für die Patientinnen und Patienten. Dafür nutzen sie ihre Synergien. Sie müssen aber auch den beruflichen Nachwuchs sicherstellen, um die Stellen dauerhaft zu sichern.

 

Wie wird das in der Praxis umgesetzt?
Dank diesem Modell verfügt jede Station über eine Managementstruktur, welche die Pflegepraxis fördert, ganz nach dem Vorbild der „magnet hospitals“: der Spitäler also, die aufgrund ihrer hohen Pflegestandards und ihres guten Arbeitsumfelds für die Pflegekräfte besonders attraktiv sind.

Die Mitarbeitenden werden aktiv einbezogen und die Stationen sind nicht so sehr auf Autorität ausgerichtet, sondern orientieren sich vielmehr am Vorbild einer Führungspersönlichkeit. Klinische Indikatoren werden laufend überwacht und angepasst und es werden Massnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung eingeführt, z. B. beim Risikomanagement.

Diese Form der Führung mit drei Profilen hilft, die Pflegepraxis zu evaluieren und zu vereinheitlichen und bietet die Aussicht auf attraktive Karrieren.

Stehen dieses Modell allen Pflegekräften offen?

Der Aufbau von Expertise sowie von beruflichen und sozialen Kompetenzen ist zentraler Bestandteil des Pflegekonzepts des HFR. Wir ermutigen daher all jene, die ihre Kompetenzen weiterentwickeln möchten, sich an ihre Vorgesetzte oder ihren Vorgesetzten zu wenden.