Eine Wohlfühloase für Patientinnen und Patienten
Personen, die palliative Betreuung benötigen, finden in der entsprechenden Abteilung am HFR viele Zusatzangebote vor. Kleiner Rundgang.
Wenn man die ehemalige Villa St. François betritt, bemerkt man als Besucherin oder Besucher als Erstes die Ruhe und gemütliche Atmosphäre, die der Ort ausstrahlt. Gegenüber taucht die grosszügige Fensterfront – hinter der die einladende Terrasse lockt – den liebevoll dekorierten Innenraum in natürliches Licht. In einer Ecke des riesigen Eingangsbereichs, der gleichzeitig als Gemeinschaftsraum und Empfang dient, wartet ein halb fertiges 1000-Teile-Puzzle auf den nächsten Beitragenden. Gleichzeitig schlendert Tom, der Hauskater, ganz nach Katzenmanier auf und ab und tut dabei ganz gleichgültig ...
Auf dem Hügel des Guintzet in Freiburg, wo sich die Abteilung Palliative Care 2014 angesiedelt hat, verfügt das HFR über das perfekte Ambiente für die Palliative Care: bei Personen mit schwerer oder fortschreitender Erkrankung oder am Lebensende die Lebensqualität verbessern, Symptome lindern und auf eine Rückkehr nach Hause hinarbeiten. Salomé Wicht, Fachexpertin Pflege, lädt mit Enthusiasmus und einem Lächeln zu einem Rundgang ein. Angefangen beim geräumigen Speisesaal: «Patienten, Angehörige und Pflegende sind eingeladen, sich jeden Tag hier zu Mittag einzufinden und auszutauschen.» In einem dahinter gelegenen Zimmer befindet sich das Kochatelier, wo an zwei Nachmittagen pro Woche ein Koch und eine Freiwillige Kurse durchführen. «Manchmal mit einem Zvieri für alle als Zugabe», gibt die Pflegefachfrau mit einem Augenzwinkern preis.
Das Gebäude zählt vierzehn Einzelzimmer auf zwei Stockwerken und wurde an vielen Stellen extra für den komplementären Ansatz der Abteilung eingerichtet. Das Olivenbaumzimmer fungiert als Bier- und Weinbar für Angehörige, die bei einem Patienten wachen. Es hat dort ein «Kässeli» für diejenigen, die sich bedienen. Neben dem Spielplatz draussen gibt es auch im Innern eine Ecke, wo sich die Kinder die Zeit vertreiben können, während die Erwachsenen auf Besuch sind.
Ein Wohlfühlzimmer wird für Massagen, Lymphdrainagen, Bäder und Pflegebehandlungen genutzt. «Hier brauen meine zwei Kolleginnen, die eine Weiterbildung in Aromatherapie haben, ihre Mittel zusammen, zum Beispiel eine Massagecreme oder einen Raumduft», erläutert Salomé Wicht. Die Kapelle ist weiterhin in Betrieb und es gibt wöchentlich eine Messe. Im ersten Stock gibt es eine kleine Bibliothek, die auch der Psychologe für seine Termine nutzt. Im Eichenzimmer werden hingegen die Fans von Reiki, Yoga oder einfach nur von Erholung fündig.
Ein grosses, helles Atelier mit herrlichem Blick auf die Alpen wird für kreative Aktivitäten und Kunsttherapie genutzt. «Zudem dient es als Sitzungs- oder Schulungszimmer für das Pflegeteam», fügt die Fachexpertin Pflege hinzu. Ein Team, das gut eingespielt und offen für die komplementärmedizinische Ausrichtung in der Patientenbetreuung ist. «Die Pflegefachpersonen hier sind alle geschult im Bereich Massage und dem einen oder anderen zusätzlichen Spezialgebiet wie Lymphdrainage, Reiki, Yoga, Akupunktur, Fussreflexzonenmassage, Aromatherapie, Hypnose oder Pediküre. Neben der Kunsttherapeutin bietet auch eine Klangtherapeutin jede Woche im Rahmen der Tagesbetreuung ihre Dienste an», führt Salomé Wicht aus. Hinzu kommen gewisse ausserplanmässige kulturelle Aktivitäten wie Konzerte oder Ausstellungsvernissagen. «In diesem Haus herrschen eindeutig viel Leben und Bewegung!».
Die Stiftung Serenitas wurde 2015 gegründet und verfolgt das Ziel, über Spenden die Palliative Care am HFR zu fördern und zu unterstützen, insbesondere Aktivitäten und Dienstleistungen, die weder über die Grund- noch über die Zusatzversicherung gedeckt werden. Dazu gehören vor allem kreative Aktivitäten und andere Beschäftigungen in der Abteilung, egal ob sie bei stationären Patienten oder im Rahmen der Tagesbetreuung stattfinden.