Strichcodes im Labor
Blutprobe, Lumbalpunktion, Wundabstrich oder andere biologische Flüssigkeiten: Am HFR werden seit Kurzem sämtliche Proben von Spitalpatienten elektronisch mit Strichcodes erfasst. Damit sind die Nachverfolgbarkeit der Teströhrchen vom Patientenzimmer bis ins Labor und die Sicherheit der Daten jederzeit gewährleistet. Ein weiterer Vorteil: Das Pflegeteam spart wertvolle Zeit.
Ein Beispiel: Ein Patient wird aufgrund eines Herzinfarkts ins HFR eingeliefert und benötigt einige Untersuchungen. Für den Arzt nichts leichter als das: Mit wenigen Klicks wählt er im neuen Programm für elektronische Laboraufträge DGOrder die gewünschten Analysen aus.
Dann kommt das Pflegeteam zum Einsatz. Die Pflegefachperson scannt erst den Strichcode auf dem Armband des Patienten und anschliessend denjenigen auf seinem Behandlungsprotokoll. Beide Codes müssen identisch sein. Anschliessend kann sie den einmaligen Strichcode auf die Proberöhrchen kleben, die Proben entnehmen und sie ans Labor schicken.
Sicherheit und Zeiteinsparung
Der grösste Vorteil dieses elektronischen Auftragssystems? Die Sicherheit. «Das Risiko, dass es vor der Laboranalyse zu Fehlern kommt, wird durch dieses System deutlich reduziert», betont Projektleiter Christophe Bosteels. «Man kann kein Kästchen mehr falsch ankreuzen oder die handgeschriebene Anordnung eines Arztes falsch verstehen.»
Ein weiteres Plus: die Zeiteinsparung. Die Zahl der Laboraufträge nimmt konstant zu: 2012 waren es noch etwas über 210’000, 2017 bereits rund 235’000 und 2027 werden es ungefähr 280’000 sein. Um die Teams zu entlasten, mussten die Prozesse zwingend optimiert werden. Christophe Bosteels schätzt, dass dank DGOrder pro Probeentnahme etwa ein Drittel der Zeit eingespart werden kann.
Dank DGOrder haben Arzt und Pflegepersonal den Überblick über die Daten jedes Patienten
Ausserdem haben der Arzt und das Pflegepersonal den Überblick über die Daten jedes Patienten. «Wir sehen genau, welche Proben zu welcher Zeit entnommen wurden. Wenn also eine zusätzliche Untersuchung nötig ist, können wir schnell abklären, ob wir die bestehende Probe dafür verwenden können, und müssen den Patienten nicht erneut belästigen.»