Patricia Chapuis: anrichten und abheben
Ein Flugzeugfan in der Spitalküche: Patricia Chapuis arbeitet seit 36 Jahren in den Küchen des HFR; erst in Châtel-Saint-Denis, heute in Freiburg. Porträt einer vielseitigen Persönlichkeit.
Gleich nach ihrer grossen Leidenschaft für Fribourg Gottéron kommen viele weitere: der Rega-Helikopter, der auf dem Spitaldach landet, Düsenjets, der Airbus A380, Katzen, Schiffe, Reisen und das HFR. Für Patricia, die seit 36 Jahren in unseren Spitalküchen arbeitet, ist das Glas immer mindestens halbvoll: Sie lacht gerne, legt aber auch Wert auf saubere Arbeit und eine klare Hierarchie.
Nach ihrem Start im Bezirksspital Châtel-St-Denis wechselte sie ans Kantonsspital, den „Koloss“. Ihr Arbeitstag beginnt um 6 Uhr morgens: Nachdem sie das Geschirr kontrolliert hat, bereitet sie die Menükarten für die Patientinnen und Patienten vor und legt alles bereit, „um gleich loslegen zu können, wenn der Service beginnt“. Zuerst das Frühstück, dann der Abwasch, gefolgt vom Mittagessen. Um 15 Uhr ist Feierabend. Danach holt sie in Marly ihren Ehemann ab, der sie jeden Morgen nach Freiburg bringt, und kehrt gemeinsam mit ihm nach Siviriez zurück. Ausser es steht ein Match auf dem Programm: „Etwas Deo aufgesprüht, rein in den Fanpulli und ab in die BCF Arena! Natürlich mit meinem Mann und meinem Sohn. Zum Glück fängt die Saison bald wieder an!“
Patricia feiert zwar im September ihren 59. Geburtstag, doch wenn sie von ihren Hobbies erzählt, versprüht sie jugendliche Begeisterung: „Meine Kolleginnen und Kollegen ziehen mich auf und rufen mich jedes Mal, wenn der Rega-Heli auftaucht. Dann lasse ich alles stehen und liegen, um ihm beim Landen zuzusehen!“ Ohnehin hat die Aviatik es ihr angetan. Einmal reiste sie eigens nach Dubai, nicht der Stadt wegen, sondern, um einmal in den Airbus A380 zu steigen! Auch Vergnügungsparks stehen bei ihr hoch im Kurs; ein Ausflug in den Europa-Park ist in Planung. „Und nächstes Jahr mache ich meine zehnte Kreuzfahrt, um meinen 60. und den 30. Geburtstag meines Sohnes zu feiern! Er kam in Châtel-Saint-Denis zur Welt ... Wie die Zeit vergeht! Nun arbeite ich schon 36 Jahre am HFR, unglaublich!“
Am HFR gefällt es ihr, auch wenn die Geschichten der Spitalpatientinnen und -patienten sie gelegentlich mitnehmen. So tut sie ihnen auf ihre Art etwas Gutes: „Ich gebe mir immer Mühe, das Essen schön anzurichten. Wenn man schon im Spital sein muss, sollte man nicht noch ein lieblos hingekleckertes Menü serviert bekommen. Falls ich jemals ins Spital muss, möchte ich jedenfalls hierhin kommen. Wenn ich in der Freizeit am Spital vorbeifahre, betrachte ich es und freue mich, dass ich hier arbeite. Auch meine Vorgesetzten passen mir. Sogar der Generaldirektor grüsst mich, wenn wir einander begegnen!“ Auch Sie sollten Patricia Chapuis ansprechen, wenn Sie sie im Spital antreffen. Sie verbringt ihre Mittagspause oft in der Eingangshalle: „Dort hat es frische Luft, viele Leute ... Ich mag es, zu plaudern!“ Aber jetzt wartet die Küche auf sie – und das wird noch einige Jahre so bleiben.