Therapien für das kardiorespiratorische System
Die Funktionsweisen des kardialen und des respiratorischen Systems (Herz und Lunge) hängen eng zusammen. Ziel der hier angewandten Therapien ist es, den Umgang mit Belastung neu zu trainieren, die Ausdauer zu verbessern und sich Fähigkeiten anzueignen, um die Alltagsbelastungen zu bewältigen.
Die kardiovaskuläre Rehabilitation und Prävention unterstützt Patienten mit Herz- oder Gefässerkrankungen in ihrer Genesung und im Kampf gegen das Fortschreiten ihrer Krankheit. Sie eignet sich ganz besonders für Patienten, die einen Herzinfarkt, eine Herzoperation (zum Beispiel eine Bypassoperation oder einen Herzklappenersatz) oder eine Operation an der Aorta hinter sich haben und für Patienten, die an Herzinsuffizienz (Herzschwäche) leiden. Durch Training an Fitnessgeräten wie Laufband oder Hometrainer oder auch durch Gehen können die Patienten ihre Ausdauer verbessern und ihr Vertrauen in die eigene Belastbarkeit schrittweise stärken.
Sie erhöht die Autonomie von Patienten, die an einer Lungenkrankheit leiden, und reduziert die Anzahl Anfälle von Atemnot. Die pulmonale Rehabilitation eignet sich bei chronisch-obstruktiver Lungenkrankheit, nach einer Operation, während der Genesung nach schweren, akuten Erkrankungen sowie für chronisch kranke Patienten mit oder ohne Atemhilfe.
Darunter ist die Behandlung von Lungenkrankheiten durch unterschiedliche Techniken zu verstehen, wie beispielsweise durch nicht-invasive Beatmung, posturale Drainage (Lagerungsdrainage), Absaugen und Atemübungen.
- Nicht-invasive Beatmung (NIV)
In den vergangenen Jahren hat sich NIV auf den Abteilungen Pneumologie und Reanimation zu einer der wichtigsten Therapien bei akuter und chronischer Ateminsuffizienz entwickelt. Dazu gehören alle Beatmungstechniken, die ohne endotracheale Vorrichtung durchgeführt werden. Letztere wird zum Beispiel zur Intubation oder bei einer Tracheotomie (Luftröhrenschnitt) eingesetzt. - Posturale Drainage (Lagerungsdrainage)
Mit dieser Methode können Lungensekrete abgeleitet werden, die sich im Rahmen einer chronischen oder akuten Lungenkrankheit angestaut haben. Der Physiotherapeut übt dabei Druck auf Brustkorb und Bauch aus, um die ausströmende Luft zu beschleunigen (Blasrohr-Prinzip).
Diese Therapie erfordert vorgängig genaues Abhören, um die Stauungen zu lokalisieren. - Atemübungen
Diese Übungen werden mit Hilfe von Messröhrchen durchgeführt, in die der Patient ein- oder ausatmet. Anhand der Markierungen am Röhrchen lassen sich die Zielwerte von Volumen und/oder Luftfluss genau beziffern.