Ein zweiter Assistenzhund für Therapien für das HFR
Seit einigen Wochen läuft ein zweiter Assistenzhund für Therapien durch die Gänge des freiburger spitals (HFR): Golden-Retriever-Hündin Indra bietet Patientinnen und Patienten am Standort Meyriez-Murten zusammen mit Ergotherapeutin Manon Pache Therapiesitzungen an, die nicht nur Spass machen, anregen, motivieren und beruhigen, sondern auch sehr wirkungsvoll sind.
Mit der «Anstellung» der Golden-Retriever-Hündin Indra, die seit einigen Wochen an der Seite von Ergotherapeutin Manon Pache am Standort Meyriez-Murten Freude in den Therapiealltag der Patientinnen und Patienten bringt, bekräftigt das HFR sein Interesse an der tiergestützten Therapie. Indra wurde auf Herz und Nieren geprüft, bevor sie Zutritt zum Spital erhielt, sowohl in charakterlicher wie in hygienischer Hinsicht. Sie wurde von der Walliser Stiftung Le Copain sowie von ihrer Besitzerin Manon Pache ausgebildet und verfügt über ein ruhiges, geduldiges und gehorsames Gemüt. Indra hat ihren eigenen Ruhebereich und selbstverständlich nicht Zugang zu allen Orten im Spital. Sie geht regelmässig zum Tierarzt und ist natürlich geimpft und entwurmt.
Das HFR ist seit mehreren Jahren vom Nutzen von Assistenzhunden im Spitalalltag überzeugt und nahm denn 2021 auch eine Pionierrolle ein, als es am Standort Riaz die hundegestützte Therapie ins Leistungsangebot aufnahm. Seitdem arbeiten Labrador Dubaï und Physiotherapeutin Valérie Currat dort im Tandem. Die Direktion des HFR unterstützt aber auch die Ausbildung von Assistenzhunden. So erlaubt sie ihrer Mitarbeiterin Jessica Lutz, aktuelle Bezugsperson des Golden-Retriever-Welpen Naïka, ihren Schützling zwecks Sozialisierung mit an ihren Arbeitsplatz zu nehmen.
Zahlreiche Studien belegen, dass die Anwesenheit eines Tieres die Beteiligung der Patientinnen und Patienten in der Therapie erhöht. Diese aktive Mitwirkung ist eine wichtige Voraussetzung einer erfolgreichen Rehabilitation. Die Unterstützung der hübschen Indra trägt somit fraglos zu den Fortschritten der Patientinnen und Patienten von Manon Pache bei, die denn auch bestätigt: «Sie reduziert die Anspannung und beeinflusst die Motivation der Patientinnen und Patienten positiv, deren Rehabilitation manchmal schwierig sein kann. Wir verlangen von ihnen, dass sie sich anstrengen, fordern sie heraus, das ist mühsam. Indra macht die Therapie spielerischer und entspannter, sodass die Patientinnen und Patienten länger dranbleiben und grössere Fortschritte machen können.»
Die hundegestützte Therapie hat viele Vorteile, darunter physische und sensorische (Stimulierung der Mobilität, des Gleichgewichts oder der Kraft, Senkung des Blutdrucks), aber auch kognitive (Verbesserung der verbalen und nonverbalen Kommunikation, des Gedächtnisses). Auch auf der psychologischen (Abbau von Ängsten, Stärkung des Selbstbewusstseins, Wohlbefinden) und der sozialen Ebene (Öffnung der Person zur Aussenwelt, Entstehung einer therapeutischen Beziehung) wirkt sich diese Art der Therapie positiv aus. Das interdisziplinäre Team bestimmt jeweils, wer in den Genuss von hundegestützten Therapiesitzungen kommt, und die Ärztin oder der Arzt genehmigt den Entscheid gemäss den Therapiezielen und Interessen der Patientin oder des Patienten.