H24-Sonderausgabe zu COVID-19: Das HFR im Ausnahmezustand

Erfahrungsberichte aus der Coronakrise in der Printausgabe oder online: In Artikeln und Audio-Aufnahmen erzählen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des HFR, wie sie diese völlig neue Situation gemeistert haben. Editorial von Marc Devaud, Generaldirektor.

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Marc Devaud, directeur général

„Heute teilt die ganze Welt die Kompetenzen, die sie in den letzten Monaten im Kampf gegen das Coronavirus erworben hat: Behandlung, Organisation, Gesundheitssicherheit usw. Doch noch Ende Februar konnte in der Schweiz niemand – weder Ärzte noch Politiker oder Fachleute – abschätzen, was auf uns zukommen würde und was zu tun war.

In einem ersten Schritt haben wir daher unseren Krisenstab aufgeboten. Dieser stiess jedoch angesichts des unbekannten Phänomens sehr rasch an seine Grenzen. Was wir benötigten, war eine flexiblere Struktur, die in der Lage war, sich an die rasch ändernde Situation anzupassen – eine praxisnahe Struktur also, mit der es möglich war, Entscheidungen schnell zu treffen. Die ideale Lösung war unsere Kommandozentrale. Wie sie funktioniert hat, erfahren Sie in der H24-Sonderausgabe.

Die vielen offenen Fragen zu diesem neuartigen Virus haben bei den meisten von uns Ängste ausgelöst. Nicht unbedingt Angst vor der Krankheit selbst, sondern die Befürchtung, dass wir nicht in der Lage sein würden, die angekündigte Welle zu bewältigen. Unsere Organisation und Vorbereitungen haben uns jedoch die Mittel gegeben, uns bereit zu fühlen, die Patientinnen und Patienten unter den bestmöglichen Bedingungen aufzunehmen. Auf dem Peak der Epidemie, als wir noch nicht wussten, dass das Schlimmste bereits hinter uns lag, zogen alle Teams am gleichen Strick. Die Angst war weg, jede und jeder wusste, was zu tun war. Das war beeindruckend.

Möglicherweise wird in ein oder zwei Jahren das Wissen, über das wir bis dann verfügen, einige unserer Entscheidungen in Frage stellen. Aber etwas hat uns die Krise gezeigt, das auch in zehn Jahren noch gelten wird: wie wichtig die Beziehungen zwischen den Menschen sind. Ob in der Kommandozentrale, zwischen den einzelnen Abteilungen, am Patientenbett oder mit den Freiwilligen – überall sind Beziehungen gewachsen, die ein einziges, gemeinsames Ziel verfolgen: das Virus zu bewältigen. Ich möchte allen Mitarbeitenden für ihren ausserordentlichen Einsatz danken, ebenso wie unseren Partnern für die stetige Unterstützung.

Wir haben viel gelernt. Jetzt geht es darum, aus dieser Erfahrung für die Zukunft zu lernen. Die Freiburger Bevölkerung darf zuversichtlich sein, denn ihr Spital hat bewiesen, dass es selbst schwierigste Situationen meistern kann. Diese Krise hat auch gezeigt, wie wichtig ein starkes, öffentliches Spital ist, das alle Patienten aufnehmen kann, ob in Zeiten der Epidemie oder ausserhalb. Sie hat auch gezeigt, wie fundamental es ist, dass wir unsere Zukunft durch die Ausbildung der Fachkräfte von morgen sichern.

Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre. Passen Sie auf sich auf.”

Marc Devaud
Generaldirektor

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