Das Gesundheitszentrum Riaz, ein Plus für den Süden Freiburgs
Im Januar 2023 eröffnet das HFR in Riaz sein erstes Gesundheitszentrum. Das Leistungsangebot wird laufend ausgebaut. Eine Permanence, diverse Spezialsprechstunden und paramedizinische Leistungen bieten der Bevölkerung des südlichen Kantonsteils Zugang zu einer bedürfnisgerechten Gesundheitsversorgung. Das Modell der Gesundheitszentren wird in den kommenden Jahren auf die übrigen Regionalstandorte des HFR ausgeweitet.
Das Gesundheitszentrum Süd am Standort Riaz bringt den Bewohnerinnen und Bewohnern des Freiburger Südens einen deutlichen Mehrwert: Diese erhalten dank einer öffentlich-privaten Zusammenarbeit mit spitalinternen und -externen Partnern einen wohnortnahen Zugang zu verschiedenen Spezialsprechstunden und ambulanten Behandlungen. Die Partner und Fachkräfte, die im Gesundheitszentrum ihre Leistungen anbieten, wurden sorgfältig ausgewählt. Ihre Angebote berücksichtigen die aktuellen und künftigen Gegebenheiten des Gesundheitssystems, die Alterung der Bevölkerung und die Zunahme chronischer Erkrankungen.
Das Réseau Santé et Social de la Gruyère (RSSG), das Freiburger Netzwerk für psychische Gesundheit (FNPG), die Lungen- und die Krebsliga, diabetesfreiburg und verschiedene Fachkräfte des HFR bieten ihre Konsultationen neu unter einem Dach an. Zu den bestehenden Sprechstunden (Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie, Infektiologie, Angiologie usw.) kommen neu jene des Zentrums für Essstörung und Übergewicht, der Pneumologie, Rheumatologie, Neurologie, Schmerztherapie und Anästhesie sowie eine kombinierte Schmerzsprechstunde, die Infiltrationen anbietet, hinzu.
So können beispielsweise 30 Prozent der Patientinnen und Patienten aus dem südlichen Kantonsteil, die sich für eine Schmerztherapie bisher ans Schmerzzentrum in Freiburg begeben mussten, ihre Behandlung künftig in Riaz durchführen. Zudem bietet das Gesundheitszentrum in Riaz seit Ende 2022 eine neuartige, multidisziplinäre Sprechstunde für Schmerzassessment und -therapie an. Spezialistinnen und Spezialisten aus drei verschiedenen Abteilungen vereinen darin ihr Knowhow, um noch schneller auf die Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten mit chronischen Rückenund Wirbelsäulenschmerzen zu reagieren.
Der Grundstein für das Gesundheitszentrum wurde Ende 2021 gelegt, als das HFR in Zusammenarbeit mit den Greyerzer Allgemeinärztinnen und -ärzten das „Maison de garde“ eröffnete. 2022 wurde der Standort baulich an die Bedürfnisse eines Gesundheitszentrums angepasst. Rechts vom Haupteingang befindet sich der ambulante Bereich. Der linke Flügel beherbergt die Tagesklinik, ein medizinisch-pflegerisches Ambulatorium, das Behandlungen und bestimmte Interventionen anbietet. Der Haupteingang wurde in einen informativen, ansprechenden und entspannenden Empfangsbereich umgewandelt. Die Permanence und das „Maison de garde“ bieten Patientinnen und Patienten, die sich wegen nicht lebensbedrohlicher Notfälle behandeln lassen müssen, Sprechstunden ohne Termin an. Die neuen Angebote brauchen Platz: Bis Ende 2025 sollen über der Tagesklinik vier neue Stockwerke entstehen, um alle interessierten Partner aufzunehmen.
Die Hauptkomponenten des Gesundheitszentrums sind jedoch bereits vorhanden: verschiedene Bereiche für Pflege sowie medizinische, psychiatrische und soziale Sprechstunden, ein Backoffice mit Labor und Radiologie sowie die Permanence und das „Maison de garde“. Das Konzept passt sich der Entwicklung des Gesundheitssystems an und entspricht den Bedürfnissen der Bevölkerung. Als nächstes wird das Modell an den Standorten Tafers und Meyriez-Murten umgesetzt, in Zusammenarbeit mit den dortigen Gesundheitspartnern.
Um eine qualitativ hochwertige, bürgernahe Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, sieht die Strategie 2030 des HFR ein modernes Spitalzentrum mit der nötigen Ausrüstung für die Behandlung komplexer Fälle vor. Dieses wird ergänzt durch Gesundheitszentren in Riaz, Meyriez-Murten und Tafers, die der regionalen Bevölkerung eine Gesundheitsversorgung in ihrer Nähe bieten. Das Leistungsangebot der Zentren wird jeweils mit den lokalen Gesundheitspartnern und den verfügbaren Fachkräften entwickelt und passt sich den Bedürfnissen der jeweiligen Bevölkerung an. Neben den ambulanten medizinischen und psychiatrischen Sprechstunden und Behandlungen bieten die Zentren soziale und paramedizinische Leistungen an (Ernährungsberatung, Sozialdienst, Familienplanung, Spitex).
Die Gesundheitszentren haben für die regionale Bevölkerung zahlreiche Vorteile. Je nach Gesundheitszustand muss eine Person im Laufe ihres Lebens vielleicht mehrmals ins Spital. Dass sie einen Spezialisten aufsuchen muss oder andere Gesundheitsdienstleistungen benötigt, kommt jedoch weitaus häufiger vor. Es ist also durchaus sinnvoll, solche Leistungen koordiniert, gebündelt und dezentral anzubieten, und zwar so nah wie möglich an der Bevölkerung. Dem HFR liegt viel daran, dieses Angebot in Koordination mit anderen Akteuren wie den Gesundheitsligen, dem FNPG, den Spitex-Diensten oder den niedergelassenen Ärzten zu entwickeln, um die Betreuung der Patientinnen und Patienten zu vereinfachen und zu verbessern.