Szintigrafie
Mit einer Szintigrafie können alle Organe untersucht und funktionelle Anomalien festgestellt werden, die bei anderen radiologischen Untersuchungen nicht erkennbar sind. Dabei werden schwach radioaktive Substanzen in eine Vene gespritzt. Sie haben die Eigenschaft, sich im untersuchten Organ anzureichern und Signale abzugeben. Diese werden von einem speziellen Gerät gemessen und auf einem Bildschirm sichtbar gemacht.
Die Abteilung Nuklearmedizin bietet verschiedene Arten von Szintigrafien an, je nach dem, welcher Bereich des Körpers untersucht werden muss:
Bei einer Knochenszintigrafie wird der Knochenstoffwechsel auf krankhafte Veränderungen untersucht. Die Untersuchung verläuft in zwei Phasen: Zunächst wird Ihnen eine radioaktiv markierte Substanz (Tracer) in eine Armvene verabreicht. Unmittelbar danach wird eine erste Serie von Aufnahmen gemacht, was ungefähr 20 Minuten dauert. Die zweite Aufnahmeserie erfolgt rund drei Stunden später, sobald sich die Tracer in den Knochen angereichert haben. Die Untersuchung ist schmerzlos. Die Aufnahmen dauern rund 45 Minuten. Während den Aufnahmen dürfen Sie sich nicht bewegen.
Die Herzszintigrafie (Myokardszintigrafie) ist eine Zusatzuntersuchung, die von Kardiologen und Fachärzten der Nuklearmedizin durchgeführt wird und mit der die Durchblutung des Herzmuskels (Myokard) geprüft werden kann. Die Untersuchung besteht aus zwei Phasen: Zunächst findet ein Belastungstest statt. Dieser wird entweder medikamentös ausgelöst oder auf dem Velo durchgeführt. Ihr Elektrokardiogramm und Ihr Blutdruck werden dabei permanent überwacht. Danach wird Ihnen die spezifische radioaktive Substanz (Tracer) gespritzt und das medizinisch-technische Fachpersonal macht eine erste Serie von Aufnahmen, was ungefähr 30 Minuten dauert. Eine zweite, etwa gleich lange Serie von Aufnahmen erfolgt nach einer Pause von rund zwei Stunden. Die Untersuchung ist schmerzlos, erfordert aber einen Spitalaufenthalt von ungefähr vier Stunden.
Diese Untersuchung dient der Beurteilung der Nieren, d. h. es werden Intensität, Homogenität und Symmetrie der Blutzufuhr beider Nieren festgestellt. Ausserdem gibt sie Aufschluss über die Nierenfunktion und die Form der Harnwege. Die Untersuchung dauert rund eineinhalb Stunden. Sie ist schmerzlos. Während den Aufnahmen dürfen Sie sich nicht bewegen.
Bei dieser Untersuchung wird die Struktur der Schilddrüse und der Nebenschilddrüse beurteilt und deren Funktionsfähigkeit beobachtet. Sie erfolgt meist im Zusammenhang mit einer Schilddrüsenüberfunktion oder wenn Knötchen festgestellt wurden. Die Untersuchung dauert rund zweieinhalb Stunden und ist schmerzlos. Während den Aufnahmen dürfen Sie sich nicht bewegen.
Diese Untersuchung dient der Ortung des sogenannten Sentinel- oder Wächterlymphknotens vor einer Brustkrebs-Operation. Der Wächterlymphknoten ist der erste Lymphknoten, über den der Abfluss der Lymphflüssigkeit eines allfälligen Tumors erfolgt. Bei einem Befall der Lymphknoten ist er der erste betroffene Knoten.
Die Untersuchung beginnt mit der Injektion einer radioaktiv markierten Substanz in die Haut, die sich im Lymphsystem verbreitet und im oder in den Wächterlymphknoten anreichert.
Das medizinisch-technische Fachpersonal nimmt anschliessend eine Serie von Bildern auf, um den oder die Wächterlymphknoten zu orten. Der Standort wird auf der Haut mit einem Stift angezeichnet, als Markierung für den Chirurgen. Die Injektion der Substanz verursacht ein leichtes Brennen und ist vergleichbar mit der Betäubungsmittelspritze beim Zahnarzt. Die restliche Untersuchung ist schmerzlos. Während den Aufnahmen dürfen Sie sich nicht bewegen.
Mit dieser Untersuchung kann die Funktion der Körperzellen dargestellt werden. So lassen sich gewisse Krankheitsbilder erkennen, zum Beispiel Phäochromozytome und Neuroblastome. Dabei handelt es sich um Tumore, die bestimmte Arten von Nervengewebe befallen. Die Untersuchung besteht aus vier Phasen, die auf drei Tage verteilt sind. Am ersten Tag wird Ihnen eine schwach radioaktive Substanz in eine Vene gespritzt, das MIBG I123. Vier bis fünf Stunden später wird in der Abteilung Nuklearmedizin eine erste Serie von Bildern aufgenommen. Dies dauert rund zwei Stunden. Am nächsten Tag wird eine ebenso lange Bilderserie aufgenommen. 72 Stunden nach der Injektion wird eine letzte Bilderserie gemacht.
Diese Untersuchung dient hauptsächlich dazu, allfällige Entzündungen von Knochen oder Gelenken zu erkennen, zum Beispiel, nachdem Ihnen eine orthopädische Prothese eingesetzt wurde. Meist wird sie ergänzend zu einer Knochenszintigrafie vorgenommen. Die Untersuchung dauert insgesamt zwei Tage. Am ersten Tag wird Ihnen eine radioaktiv markierte Substanz (Tracer) in eine Vene gespritzt. Bis diese sich im Gewebe, das untersucht werden soll, angereichert hat, dauert es rund vier Stunden. Anschliessend nimmt das medizinisch-technische Personal eine erste Serie von Bildern auf. Dies dauert ungefähr eine Stunde. Am nächsten Tag wird eine zweite Serie von Bildern aufgenommen, was rund 30 Minuten dauert. Die Untersuchung ist schmerzlos. Während den Aufnahmen dürfen Sie sich nicht bewegen.
Durch eine Lungenszintigrafie lässt sich feststellen, wie sich die Luft und das Blut in der Lunge verteilen und ob eine Lungenembolie vorliegt (Verstopfung eines Blutgefässes der Lunge). Die Untersuchung verläuft in zwei Phasen: Zunächst wird die Belüftung der Lunge untersucht. Dazu atmen Sie über eine Maske, die an ein Gerät angeschlossen ist, schwach radioaktives Gas ein. Anschliessend wird eine erste Serie von Aufnahmen gemacht.
In der zweiten Phase wird die Durchblutung der Lunge abgeklärt. Dazu wird Ihnen eine radioaktiv markierte Substanz (Tracer) in eine Vene gespritzt. Danach erfolgt eine zweite Serie von Aufnahmen. Die Untersuchung dauert rund eine Stunde und ist schmerzlos.
Diese Untersuchung wird durchgeführt, um neuroendokrine Tumoren zu erkennen und ihre Ausdehnung festzustellen. Diese Tumoren befinden sich meist im Verdauungstrakt und der Bauchspeicheldrüse und schütten Hormone aus, die sich mit einer speziellen Substanz erkennen lassen. Die Untersuchung verläuft in drei Phasen, die auf zwei Tage verteilt sind. Am ersten Tag wird Ihnen eine radioaktiv markierte Substanz (Tracer) in die Vene gespritzt. Vier bis fünf Stunden später wird eine erste Serie von Bildern aufgenommen. Dies dauert zwei Stunden. Am nächsten Morgen wird erneut eine rund zweistündige Bilderserie aufgenommen. Die Untersuchung ist schmerzlos. Während den Aufnahmen dürfen Sie sich nicht bewegen.