Das Gesundheitswesen unter Druck
Unsere grössten Herausforderungen
Das Schweizer Gesundheitssystem verändert sich rasant. Neue Herausforderungen und gesetzliche Vorlagen zwingen Spitäler, Lösungen zu finden. Auch das HFR befindet sich in diesem Spannungsfeld. Dies ist der Grund, weshalb eine neue Strategie und Neuausrichtung unseres Spitals unabwendbar ist. Wir sehen uns hauptsächlich mit folgenden neun Herausforderungen konfrontiert.
Eine optimale Betreuung der Patienten beginnt nicht erst beim Spitaleintritt, sondern bereits zuvor und wird auch nach dem Spitalaustritt fortgesetzt. Die Versorgung ist optimal auf die Bedürfnisse des Patienten ausgerichtet, wobei die Zusammenarbeit mit Hausärzten und anderen Gesundheitsdienstleistern von zentraler Bedeutung ist.
Bedingt jederzeit Zugang zu Patientendaten > Investitionen in die Digitalisierung
Verstärkte Zusammenarbeit > organisatorische Anpassungen
Immer mehr Eingriffe, insbesondere in der Chirurgie, werden aufgrund der medizinischen Entwicklung und des politischen (Liste des Eidgenössischen Departementes des Inneren EDI) und öffentlichen Willens ambulant durchgeführt.
Bedeutende Anpassungen in der Infrastruktur und Organisation: Erstellen von Ambulatorien.
Finanzieller Druck (Senkung TARMED-Tarife).
Auf Mandat des Bundes legen Ärztegesellschaften der verschiedenen Fachbereiche Standards fest, zum Beispiel eine Mindestanzahl an Fällen oder eine Mindestanzahl an Fachärzten mit ausgewiesener Erfahrung und Qualifikationen.
Kleine Abteilungen erfüllen Mindestanforderungen nicht mehr und müssen zusammengelegt werden.
Risiko, dass die nötige Akkreditierung nicht erteilt wird.
Falls keine Akkreditierung, werden die Leistungen des Spitals nicht entschädigt.
Zunehmende Schwierigkeit, qualifiziertes Personal zu finden in einem Umfeld, in dem ein Fachkräftemangel und eine starke Konkurrenz mit anderen Gesundheitsakteuren herrscht.
Rekrutierung in einzelnen Fachbereichen problematisch (z. B. Notfallmedizin, Geriatrie).
Risiko von Schliessungen (vorübergehend oder definitiv) bei ungenügender Anzahl Fachkräften.
Der finanzielle Druck auf die Spitäler steigt kontinuierlich: Tarife im ambulanten und stationären Bereich sinken, während die Kosten gleich bleiben bzw. steigen (steigende Materialkosten, Löhne usw.).
Die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben öffnet sich weiter.
Strukturelle Anpassungen werden unausweichlich.
Planungsschwierigkeit (Budget).
Seit 2012 – zeitgleich mit Einführung der neuen Spitalfinanzierung – gilt die freie Spitalwahl für Patienten. Spitäler stehen seither in Konkurrenz zueinander.
Schwieriger Spagat zwischen unserer Rolle als öffentliches Spital (mit dem Kanton als Eigentümer) und der Notwendigkeit, sich im Markt zu behaupten.
Die Erwartungen der öffentlichen Hand und der Bevölkerung nehmen zu, um Patientendaten für eine optimale Betreuung zu nutzen.
Elektronische Mittel sind Grundvoraussetzung, um das Potenzial in der präventiven Medizin und Präzisionsmedizin (Robotik) zu nutzen.
Die Digitalisierung in der Gesundheitsbranche ist angelaufen und wird die nächsten Jahre massiv beeinflussen. Gemäss der «E-Health»-Strategie des Bundes wird bis 2020 das elektronische Patientendossier eingeführt. Unter dem Begriff «Cybermedizin» entstehen neue Anwendungsgebiete zur Betreuung von Patienten (z. B. Telemedizin).
Grosser (Investitions-) Bedarf, die Digitalisierung zur Nutzung der Daten voranzutreiben.
Digitalisierung löst grosse Anpassungen im Prozessmanagement aus.
Die Personalführung in Zeiten grosser Veränderungen ist anspruchsvoll und verlangt einen grossen Einsatz und eine hohe Flexibilität von allen Betroffenen, von den Führungskräften wie den Mitarbeitenden.
Transparente und regelmässige Kommunikation.
Enge Begleitung des Personals.